
Die Talfahrt der Ölpreise nimmt aktuell wieder deutlich an Fahrt auf. Nachdem die Notierungen für die beiden weltweit wichtigsten Referenzsorten Brent Crude Oil und West Texas Intermediate Crude Oil (WTI), gestern bereits um rund 2,5 % auf ein Zwei-Wochen-Tief nachgegeben hatten, geht es im frühen Handel aktuell um jeweils weitere rund 1,3 % abwärts.
Ölpreise auf dem Weg zu neuen Jahrestiefständen
An den Rohölmärkten dominieren derzeit die Bedenken hinsichtlich eines steigenden Angebots und der Gefahr einer Nachfragerückgang durch Zölle das Handelsgeschehen. Händler schließen dabei nicht aus, dass möglicherweise neue 52-Wochen-Tiefststände bei den Ölpreisen erreicht werden könnten.
Die Preise für Brent und WTI haben in diesem Monat bereits vor dem heutigen Tag bisher um rund 16 % nachgegeben, was den größten prozentualen Rückgang seit November 2021 darstellt.
US-Verbrauchervertrauen so niedrig wie zu Corona-Zeiten nicht mehr
Der eskalierende Handelskonflikt zwischen den beiden größten Ölverbrauchern der Welt – den USA und China – verschärft zunehmend die weltweiten Rezessionsängste. So ist die Wirtschaftsstimmung in den USA laut einer gestern veröffentlichten Umfrage auf den niedrigsten Stand seit April 2020 gefallen. Der drastische Rückgang spiegelt die wachsende Besorgnis der Öffentlichkeit über die Auswirkungen der Zölle wider.
Auch in Europa trüben sich die Indikatoren ein
Bereits am gestrigen Vormittag hatte der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Employee Satisfaction Index (ESI) die Prognosen verfehlt. Sowohl die Indizes für das verarbeitende Gewerbe als auch für den Dienstleistungssektor waren rückläufig, auch fiel das Verbrauchervertrauen deutlich. Zudem gab auch weitere Anzeichen für eine Abschwächung des Arbeitsmarktes, da die Einstellungsabsichten weiter zurückgingen.
China-PMI fällt auf tiefsten Stand seit Dezember 2023
Während die USA weiter Druck auf ihre Handelspartner ausüben, hat sich die Stimmung in Chinas verarbeitendem Gewerbe merklich verschlechtert. Wie das Statistikamt in Peking heute Nacht mitteilte, lag der Einkaufsmanagerindex (PMI) im April bei 49 Punkten und damit 1,5 Punkte niedriger als noch im März. Experten hatten im Vorfeld mit einem Wert von 49,7 Punkten gerechnet.
Damit stehen die Daten im Gegensatz zur Überzeugung chinesischer Regierungsvertreter, wonach die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt gut aufgestellt sei, um den von den USA ausgelösten Handelsschock abzufedern.
OPEC vor noch größerer Produktionsausweitung?
Unterdessen werden die Ölmärkte weiterhin von geplanten Erhöhung der Fördermenge um mehr als 400.000 Barrel (159 Liter) pro Tag durch die OPEC+ belastet. Nicht zuletzt auch deshalb, da weiterhin die Möglichkeit besteht, dass das Kartell bei ihrem bevorstehenden Treffen am 5. Mai eine Beschleunigung ihrer geplanten Produktionserhöhungen in Betracht ziehen könnte.
Anonyme Quellen aus dem Umfeld der OPEC hatten zuletzt durchsickern lassen, dass mehrere Mitgliedsländer wahrscheinlich auf zusätzliche Produktionssteigerungen im Juni drängen werden, was den Druck auf die Ölpreise weiter erhöhen dürfte.
Heizölpreise nochmals günstiger
Die geschilderten wirtschaftspolitischen Ereignisse machen sich heute im frühen Handel auch bei den Inlandspreisen bemerkbar, die gegenüber gestern noch einmal niedriger liegen. Im Vergleich zu Dienstagmorgen können Verbraucherinnen und Verbraucher von kräftigen Preisabschlägen in Höhe von -0,85 bis -1,25 Euro/100 Liter profitieren.

Am frühen Dienstagmorgen geben die beiden weltweit wichtigsten Ölsorten aktuell um weitere 0,8 % nach. Brent-Rohöl notiert bei 65,30 Dollar während für WTI 61,50 Dollar pro Barrel (159 Liter) aufgerufen werden.
Brent Crude Oil (Brent), das in der Nordsee gefördert wird und das US-amerikanische Äquivalent West Texas Intermediate Crude Oil (WTI) hatten sich bereits zum Wochenauftakt jeweils um deutliche 1,5 % verbilligt, nachdem es mit den Preisen zuletzt zwei Tage in Folge aufwärts gegangen war.
US-Zölle sind Gegenwind für die Rohölpreise
Die Unsicherheit über die US-Handelspolitik unter Präsident Trump belastet die Märkte angesichts gemischter Signale hinsichtlich des Verhandlungsstands weiter. Volkswirte sind besorgt, dass vor allem ein anhaltender Konflikt zwischen China und den USA, den beiden größten Volkswirtschaften der Welt, eine globale Rezession auslösen und die Nachfrage nach Kraftstoffen dämpfen könnte.
China: Zugeständnisse würden Aggressor stärken
US-Finanzminister Scott Bessent hatte am späten Montagabend (Ortszeit) erklärt, dass eine Einigung mit Indien kurz bevorstehe und dass die US-Regierung in Kontakt mit China stehen würde. Aufgrund des Handelsungleichgewichts zwischen den beiden Ländern liege es an Peking, den ersten Schritt zur Deeskalation des Zollstreits mit den USA zu tun, so Bessent.
Diese Aufforderung konterte heute im Verlauf des asiatischen Handels der chinesische Außenminister Wang Yi. Seiner Ansicht nach würden Zugeständnisse und Rückzieher den Aggressor nur noch aggressiver machen.
China fährt Produktion zurück
Berichten zufolge, haben chinesische Hersteller aufgrund der US-Zölle bereits begonnen, ihre Produktion einzustellen. Obwohl diese Entwicklung noch nicht weit verbreitet ist, könnte sie letztendlich die Ölnachfrage beeinträchtigen, da China nach wie vor der weltweit größte Ölimporteur ist.
OPEC-Mitglieder drängen auf weitere Förderausweitung
Unterdessen sollen Berichten zufolge mehrere Mitglieder der OPEC+ eine Beschleunigung der Fördererhöhungen für den zweiten Monat in Folge im Juni vorgeschlagen haben.
Diese Forderungen werden als eine Reaktion auf die wiederholte Nichteinhaltung von Produktionsquoten durch OPEC-Länder wie Kasachstan gesehen, das im März 1,85 Millionen Barrel pro Tag förderte, was deutlich über seinem Limit von 1,468 Barrel pro Tag lag.
Der OPEC-Anführer Saudi-Arabien hatte zuletzt signalisiert, dass es bereit sei, die Marktanteile durch höhere Produktion zu verteidigen, selbst wenn dies zu niedrigeren Preisen führen würde.
Heizölpreise spürbar günstiger
Die geschilderten wirtschaftspolitischen Entwicklungen machen sich auch bei den Inlandspreisen bemerkbar, die heute spürbar niedriger liegen als am Vortag. Im Vergleich zu Montagmorgen können Verbraucherinnen und Verbraucher von Preisabschlägen in Höhe von -0,60 bis -1,00 Euro/100 Liter profitieren.

Die Heizölpreise haben sich in der letzten Woche im Windschatten stabilerer Ölpreise weiter seitwärts bewegt. Nachdem die Notierungen am 9. April auf ein Jahrestief bei 87,80 Euro gefallen waren, musste für Heizöl zum Abschluss der Osterwoche im Bundesgebiet durchschnittlich 89,25 Euro für 100 Liter gezahlt werden.
Gegenüber der Vorwoche war dies ein Rückgang um 0,6 % oder 53 Cent, auf Monatsfrist beläuft sich das Minus auf exakt 5 % oder 4,68 Euro. Damit sind die durchschnittlichen Heizölpreise von ihrem am 13. Januar bei 105,19 Euro markierten Jahreshoch um 15,2 % gefallen.
Drohender Angebotsüberschuss lastet auf Ölmärkten
Die Ölpreise an den internationalen Rohstoffmärkten wurden in der Osterwoche weiter von den mal zu, mal abnehmenden Handelsspannungen zwischen den USA und China dominiert. Die USA hatten zwischenzeitlich signalisiert, dass sie zu einer Senkung der Zölle auf chinesische Waren bereit sind, was gut für das globale Wachstum und die Ölnachfrage wäre.
Allerdings wird weiterhin davon ausgegangen, dass das Öl-Kartell OPEC+ seine Produktion in den kommenden Monaten erhöhen wird, was zu einem Überangebot und damit einhergehend sinkenden Ölpreisen führen könnte.
Durchbruch bei Ukraine-Verhandlungen möglich
Ein Ende des Krieges in der Ukraine könnte ebenfalls zu einer Verbesserung der Versorgungslage beitragen, weil dadurch mehr russisches Öl auf die Weltmärkte gelangen könnte. Am Freitag wurde ein Treffen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und Trumps Gesandtem Steve Witkoff im Hinblick auf die Beendigung des Krieges in der Ukraine als konstruktiv bezeichnet.
Heizölpreise weiter unterhalb der Vorjahresniveaus
Selbst unter Berücksichtigung der zu Jahresbeginn hinzugekommenen höheren CO2-Abgabe, die mit knapp 2,70 Euro für 100 Liter Heizöl zu Buche geschlagen hatte, bewegen sich die Heizölpreise derzeit weiter unterhalb ihrer Preisniveaus aus den beiden vergleichbaren Vorjahreszeiträumen.
Ob die Notierungen, wie Anfang Mai 2023 zu beobachten, nochmals auf die Marke von 85 Euro für 100 Liter Heizöl abrutschen können, hängt vor allem von der weiteren Entwicklung im Handelskonflikt zwischen den USA und China als auch vom Ende des Krieges in der Ukraine ab.
Die genannten Heizölpreise beziehen sich stets auf den deutschlandweiten Durchschnittspreis bei einer Bestellung von 3.000 Liter Heizöl Standard schwefelarm inklusive 19% MwSt. Außerdem fallen durch Transportkosten die Preise regional unterschiedlich aus. Stand der Preise 25.04.2025

Die Ölpreise an den internationalen Börsen steigen am Freitagmorgen, stehen aber insgesamt erneut vor Wochenverlusten. Heizöl bleibt im Jahresvergleich weiterhin recht günstig, im Vergleich zu gestern muss allerdings mit leichten Aufschlägen gerechnet werden.
Angst vor Angebotsschwemme drückt auf die Preise
Der Ölmarkt bleibt insgesamt unter Druck. Grund dafür ist vor allem die Sorge vor einem größeren Ölangebot durch die OPEC+, besonders nachdem Kasachstan am Mittwoch angekündigt hat, sich nicht mehr an die festgelegten Fördermengen zu halten. Auch das Bündnis selbst plant deshalb wohl deutlichere Fördersteigerungen im Juni, so dass die Gefahr eines Überangebots auf dem Weltmarkt zunimmt.
Handelsstreit bleibt heißes Thema
Zusätzlich drücken geopolitische Unsicherheiten auf die Preise. So sorgt etwa der Handelsstreit zwischen den USA und China weiter für Verwirrung. Präsident Trump spricht von Gesprächen, China dementiert. Allerdings hatten zuletzt beide Seiten signalisiert, für eine Lockerung der explodierten gegenseitigen Zölle offen zu sein. Solange es jedoch keine eindeutigen Fortschritte gibt, bleiben die Aussichten laut Experten schlecht.
Aussicht auf Sanktionsende in Russland und Iran verschärft Angebotssorgen
Auch der Ukraine-Krieg spielt am Ölmarkt eine Rolle. Russland zeigt sich laut Außenminister Sergej Lawrow offen für eine Friedenslösung. Donald Trump behauptet sogar, es gäbe schon ein Abkommen – während Russland Kiew weiter angreift. Kommt es tatsächlich zu einem Frieden, könnte mehr russisches Öl auf den Markt gelangen und damit den befürchteten Angebotsüberschuss noch verstärken, was die Preise weiter senken würde.
Ähnliches gilt für den Iran: Gespräche mit Europa über das Atomprogramm könnten Sanktionen lockern und zusätzliches Öl auf den Markt bringen – bis zu 1 Million Barrel pro Tag, wie Analysten schätzen. Allerdings bleibt auch hier der Weg bis zu einem echten Abkommen äußerst steinig, so dass mit einer schnellen Aufhebung der Sanktionen gegen Irans Ölindustrie wohl nicht gerechnet werden muss.
Inlandspreise
Trotz all dieser belastenden Faktoren ziehen die Ölpreise am Freitag leicht an, was sich auch auf die Heizölpreise im Inland auswirkt. Im Vergleich zu gestern Vormittag muss je nach Region mit leichten Aufschlägen gerechnet werden. Im Durchschnitt liegen die Inlandspreise zu Donnerstag bei -0,05 bis +0,25 Euro pro 100 Liter.

München (ots) – Die Kraftstoffpreise sind nach dem kräftigen Rückgang der vergangenen Wochen wieder etwas gestiegen. Wie die aktuelle ADAC Auswertung der Kraftstoffpreise in Deutschland zeigt, erhöhte sich der Preis für einen Liter Super E10 im bundesweiten Mittel um einen Cent auf 1,691 Euro. Zum ersten Mal seit zehn Wochen ist auch der Dieselpreis im Rahmen der wöchentlichen ADAC Auswertung wieder gestiegen: Ein Liter kostet aktuell im Schnitt 1,583 Euro und damit 1,1 Cent mehr als vor Wochenfrist.
Ausgelöst wurde der Anstieg der Spritpreise durch die zuletzt wieder höheren Rohölnotierungen. Für ein Barrel der Sorte Brent sind aktuell mehr als 67 US-Dollar fällig – noch vor einer Woche waren es unter 65 US-Dollar. Der Euro zeigt sich im Verhältnis zum US-Dollar weiter erstarkt und ist derzeit fast 1,14 Dollar wert. Dies verbilligt zwar den Öl-Import, kann aber den Anstieg des Ölpreises nicht gänzlich ausgleichen. Angesichts des nach wie vor recht moderaten Ölpreises unterhalb der Marke von 70 US-Dollar besteht aus Sicht des ADAC jedoch weiterhin Potenzial für Preisnachlässe an den Zapfsäulen, speziell bei Dieselkraftstoff.

Kraftstoffpreise im Wochenvergleich
Quelle: ADAC e.V.
Der ADAC empfiehlt den Autofahrerinnen und Autofahrern, vor dem Tanken die Kraftstoffpreise miteinander zu vergleichen, um dann die günstigste Tankstelle im näheren Umfeld anzusteuern. Dafür bietet sich die Spritpreis-App „ADAC Drive“ an, über die man rund um die Uhr die aktuellen Preise an den mehr als 14.000 Tankstellen in Deutschland einsehen kann. Generell gilt, dass Tanken abends deutlich günstiger ist als am Morgen – in der Regel lassen sich so pro Tankfüllung mehrere Euro sparen.
Ausführliche Informationen zum Kraftstoffmarkt und aktuelle Preise gibt es unter www.adac.de/tanken.
Pressekontakt:
ADAC Kommunikation
T +49 89 76 76 54 95
aktuell@adac.de
Original-Content von: ADAC, übermittelt durch news aktuell
Quelle: https://www.presseportal.de/
Bildquelle: ADAC e.V.

Die börsengehandelten Rohölpreise setzen ihre schon vor Ostern begonnene Aufwärtsbewegung fort und legen heute weiter zu. In der Folge steigen auch die inländischen Heizölpreise wieder, so dass sich Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet heute auf Preisaufschläge einstellen müssen.
Ölbörsen im stabilen Aufwärtstrend
Nach dem starken Kurseinbruch vom Monatsanfang, der durch Donald Trumps erratisches Zoll-Chaos ausgelöst worden war, befinden sich die Ölpreise an den internationalen Börsen in London und New York inzwischen wieder im Aufwärtstrend. Sie haben damit gut die Hälfte der Kursverluste seit Anfang April wieder ausgeglichen – Tendenz steigend. Damit beweisen sie eine gewisse Stabilität – ganz im Gegensatz zu den Finanzmärkten, wo mit jedem Kommentar aus dem Weißen Haus neue Volatilität aufkommt.
Trump will Notenbankchef feuern… oder auch nicht.
Zuletzt war es das Hin und Her um den US-Notenbankchef Jerome Powell, das in den letzten Tagen für Kursverwerfungen gesorgt und auch gestern an den Ölbörsen zunächst Abwärtsdruck ausgelöst hatte. Denn Trump hatte zum wiederholten Male massive Kritik an Powell und der Zinspolitik der Federal Reserve geäußert und dem Fed-Chef schließlich mit Rausschmiss gedroht. Der Aufschrei war groß, denn ein solcher Schritt würde nicht nur effektiv die Unabhängigkeit der Zentralbank beenden, sondern ist auch rechtlich nicht so ohne weiteres möglich.
Denn es ist gesetzlich verankert, dass ein amerikanischer Präsident den Notenbankchef nicht des Amtes entheben kann, wenn dieser sich nichts hat zu schulden kommen lassen. Und selbst Trumps Team scheint Skrupel zu haben, die Unzufriedenheit mit dem Tempo der Zinssenkungen als Vergehen Jerome Powells darzustellen. Offenbar ist dies auch Donald Trump selbst klar geworden, denn einen Tag später wollte er nichts mehr von seinen Rauswurfplänen wissen. Die Presse hätte diese Geschichte erfunden, er hätte solche Pläne nie gehabt, so der US-Präsident.
US-Finanzminister stellt niedrigere Zölle für China in Aussicht
An den Finanzmärkten reagierte man erst einmal erleichtert, auch wenn das ewige Hin und Her des Präsidenten nicht gerade zur Vertrauensbildung bei den Anlegern führt. Da aber der US-Finanzminister Bessent zudem vor Investoren angedeutet hatte, dass die US-Strafzölle auf dem derzeitigen Niveau nicht haltbar seien und Einigungen bei den anstehenden Verhandlungen möglich seien, kommt heute an den internationalen Börsen die Risikobereitschaft wieder zurück – so auch an den Ölbörsen.
Inlandspreise
In diesem allgemein bullishen (also aufwärtsgerichteten) Klima steigen auch die inländischen Heizölpreise wieder etwas an, woran auch der gegenüber dem Dollar etwas nachgebende Euro nicht ganz schuldlos ist. Im Vergleich zu gestern muss heute also mit Aufschlägen von +1,05 bis +1,35 Euro pro 100 Liter gerechnet werden. Im Mehrjahresvergleich bleibt der Preis für 100 Liter Heizöl aber weiterhin vergleichsweise niedrig, so dass ein Auffüllen des Tanks zum aktuellen Zeitpunkt sicherlich keine falsche Entscheidung ist.

Die Heizölpreise im Bundesgebiet hatten sich am Gründonnerstag auf recht hohem Niveau in das verlängerte Osterwochenende verabschiedet. Doch nach den Feiertagen nun die freudige Überraschung für Verbraucherinnen und Verbraucher: Die börsengehandelten Rohölpreise haben gestern deutlich nachgegeben und machen damit Heizöl wieder spürbar günstiger.
Annäherung im Atomstreit – Sanktionen gegen Iran bald Geschichte?
Während die internationalen Ölbörsen am Karfreitag geschlossen blieben, fand am Ostermontag schon wieder normaler Handel statt. Die Trader konnten damit nicht nur optimistisch klingende Nachrichten zu den Verhandlungen im Atomstreit mit dem Iran einpreisen, auch eine neue Krise in den USA, diesmal zwischen Donald Trump und der US-Notenbank Fed sorgte für Belastung an den Märkten.
Die mögliche Annäherung zwischen dem Iran und den USA senkte die Preise dabei vor allem, weil die Anleger an den Ölmärkten davon ausgehen, dass im Falle einer Einigung (oder möglicherweise schon vorher) die strengen Sanktionen gegen Irans Ölindustrie gelüftet oder gelockert werden. Dies hatte zumindest Teheran gefordert, im Gegenzug für einen Rückbau seines Atomprogrammes.
Zwar dürfte es noch eine ganze Weile dauern, bis es tatsächlich zu einer solchen Lockerung kommt, denn eine Einigung zwischen den beiden Parteien ist noch weit entfernt. Dennoch wollen sowohl der Iran als auch die USA ihre Verhandlungen noch in dieser Woche fortsetzen. Im Falle eines Sanktionsendes rechnen Analysten mit zusätzlich bis zu eine Millionen Barrel (à 159 Liter) Rohöl täglich auf dem Weltmarkt. Allerdings hat der Markt aktuell ohnehin schon mit einer Überversorgung zu kämpfen, so dass eine Sanktionsaufhebung die Ölpreise weiter drücken würde.
Trump droht Fed-Chef mit Entlassung und versetzt Märkte in Aufruhr
Während eine solche Maßnahme allerdings noch Zukunftsmusik ist, versucht der US-Präsident seit dem Wochenende ganz akut Einfluss auf die Geldpolitik im eigenen Land auszuüben. Donald Trump fordert von der US-Notenbank Zinssenkungen und macht die Federal Reserve (Fed) wegen der hohen Zinsen für die schwachen Wirtschaftsaussichten verantwortlich, nachdem diese sich mit seiner neuen Zollpolitik stark eingetrübt hatten.
Noch letzte Woche drohte Washington dem Fed-Vorsitzenden Jerome Powell erneut mit Entlassung, eine Drohung, die Trump am Montag noch einmal wiederholte. Man prüfe aktuell die Möglichkeiten, um Powell seines Amtes zu entheben – ein rechtlich nicht ganz einfaches Unterfangen. Marktbeobachter weltweit reagierten besorgt, denn ein solcher Schritt würde effektiv die Unabhängigkeit der US-Notenbank beenden.
Die Finanzmärkte reagierten nervös, der Dollar stürzte ab, ebenso wie der Dow Jones. Erneut hat es Donald Trump mit seiner Politik also geschafft, die Anleger zu verunsichern und die von Misstrauen und Unsicherheit geprägte Marktlage noch mehr zu verschärfen. An den Ölbörsen wächst damit die Angst vor einer Rezession in den USA, die zu einem Nachfrageeinbruch beim größten Ölverbraucher der Welt führen könnte.
Inlandspreise
Entsprechend bleiben die internationalen Ölmärkte auch heute eher unter Druck, womit auch die Heizölpreise im Inland auf einem profitablen Niveau liegen. Im Vergleich zu Donnerstagvormittag können sich Verbraucherinnen und Verbraucher heute über Abschläge von -0,10 bis -0,40 Euro pro 100 Liter freuen.

München (ots) – Der Abwärtstrend der Spritpreise setzt sich zwar fort, nach Ansicht des ADAC jedoch nicht genug: Wie die aktuelle ADAC Auswertung der Kraftstoffpreise in Deutschland zeigt, ist der Literpreis von Super E10 binnen Wochenfrist um 0,8 Cent gesunken und liegt nun im bundesweiten Mittel bei 1,681 Euro. Diesel ist immerhin um 1,9 Cent günstiger als in der Vorwoche und kostet aktuell im Schnitt 1,572 Euro.

Kraftstoffpreise im Wochenvergleich
Quelle: ADAC e.V.
Die aktuelle Entwicklung der Kraftstoffpreise geht damit laut ADAC zwar in die richtige Richtung, angesichts des deutlichen Ölpreisrückgangs vor knapp zwei Wochen ist das Preisniveau von Benzin und Diesel aber immer noch zu hoch. So war der Rohöl-Preis (Brent) vor zwei Wochen von rund 75 US-Dollar auf unter 63 Dollar abgesackt. Diesem Absturz waren die Kraftstoffpreise jedoch nicht zur Genüge gefolgt. Auch wenn der Ölpreis seit vergangener Woche wieder um zwei auf etwa 65 US-Dollar gestiegen ist, erscheint das Preisniveau der aktuellen Spritpreise trotz des jetzigen Rückgangs laut ADAC immer noch nicht ganz angemessen.
Ein weiteres Argument für sinkende Kraftstoffpreise ist der Wechselkurs des Euro zum US-Dollar: Die europäische Währung notiert deutlich stärker im Vergleich zur Vorwoche und kletterte von unter 1,10 auf nun fast 1,13 US-Dollar je Euro. Dies ist der höchste Stand seit Anfang 2022 und sorgt dafür, dass der Kauf von Rohöl, das üblicherweise in US-Dollar bezahlt wird, sich verbilligt und damit isoliert betrachtet auch zu günstigeren Preisen an den Zapfsäulen führen sollte.
Der ADAC empfiehlt, vor dem Tanken die Kraftstoffpreise miteinander vergleichen, um dann die günstigste Station in der Nähe anzusteuern. Dafür bietet sich die Spritpreis-App „ADAC Drive“ an, über die man rund um die Uhr die aktuellen Preise an den mehr als 14.000 Tankstellen in Deutschland einsehen kann. Generell gilt, dass Tanken abends deutlich günstiger ist als am Morgen – in der Regel lassen sich pro Tankfüllung leicht mehrere Euro sparen.
Ausführliche Informationen zum Kraftstoffmarkt und aktuelle Preise gibt es unter www.adac.de/tanken.
Pressekontakt:
ADAC Kommunikation
T +49 89 76 76 54 95
aktuell@adac.de
Original-Content von: ADAC, übermittelt durch news aktuell
Quelle: https://www.presseportal.de/
Bildquelle: ADAC e.V.

Die Ölpreise zeigen sich zur Wochenmitte im frühen Handel nahezu unverändert und setzen damit aktuell die ruhige Entwicklung des Vortages fort. Wenig Einfluss auf die Ölmärkte hat bislang die Tatsache, dass mit China der weltgrößte Ölimporteur heute Nacht überraschend gute Wirtschaftsdaten vermelden konnte.
Chinas Wirtschaft überrascht positiv
Wie das Nationale Statistikamt Chinas mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal dieses Jahres um 5,4 % und übertraf damit die Erwartungen. Im Schlussquartal des Vorjahres hatte das BIP bei 5,0 % gelegen.
Die Industrieproduktion zog im Vergleich zum Vorjahr um 7,7 % an, gegenüber den Prognosen von 5,8 %. Die Arbeitslosenquote in den Städten sank im März auf 5,2 %, nachdem sie im Februar mit 5,4 % ein Zwei-Jahres-Hoch erreicht hatte.
Damit hat sich das Reich der Mitte trotz des Zollkriegs mit den USA zumindest im ersten Quartal überraschend gut geschlagen.
Nach OPEC senkt auch Internationale Energieagentur ihre Nachfrageprognose
Zuvor waren die Ölmärkte gestern damit beschäftigt, den zu Wochenbeginn veröffentlichten Monatsbericht der OPEC zu verdauen. In diesem hatte das Ölkartell seine Prognose für die Ölnachfrage aufgrund der unvorhersehbaren Handelspolitik der USA gesenkt.
Die Internationale Energieagentur (IEA) folgte gestern mit ihrer Prognose, dass die weltweite Ölnachfrage im Jahr 2025 aufgrund der durch Trumps Handelszölle ausgelösten Bedenken hinsichtlich des Wirtschaftswachstums so langsam wie seit fünf Jahren nicht mehr wachsen wird.
Seit Donald Trump am 2. April seine umfassenden Zollmaßnahmen bekannt gab, waren die Rohölpreise zeitweise um nahezu 20 % gefallen.
UBS sieht Ölpreis bei Zoll-Eskalation deutlich abstürzen
Diese Unsicherheit in Bezug auf die Zölle veranlasste zuletzt mehrere Banken, darunter UBS, JP Morgan, Goldman Sachs und die Commerzbank, ihre Rohölpreisprognosen zu senken.
Dabei sieht die Schweizer Großbank UBS die Möglichkeit, dass Öl der Atlantiksorte Brent im Falle eines weiter eskalierenden Handelskriegs in den kommenden Monaten bei 40–60 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) gehandelt wird. Heute morgen notiert Brent bei etwa 64,50 Dollar.
Die Rohstoffanalysten der Commerzbank rechnen für dieses Jahr nun mit einem Preis für Brent von 65 Dollar pro Barrel (bisher: 75 Dollar). Für das kommende Jahr rechnen die Cobanker dann mit einer leichten Preiserholung. Nicht nur die Nachfrage sollte sich stabilisieren, auch die Ausweitung der Ölproduktion außerhalb der OPEC+, vor allem in den USA, dürfte sich verlangsamen.
Inlandspreise: Heizöl etwas günstiger
Angesichts der aktuell ruhigen Entwicklung an den Ölmärkten, zeigen sich die Notierungen für Heizöl heute im frühen Handel leicht rückläufig. Im Bundesgebiet können Verbraucherinnen und Verbraucher für 100 Liter Heizöl im Vergleich zu gestern Vormittag -0,25 bis -0,45 Euro günstiger auffüllen.

Nach den heftigen Kurssprüngen der vergangenen Woche, scheint an den Ölmärkten wieder etwas Ruhe einzukehren. Nach einem wenig bewegten Wochenauftakt verbuchen die Ölpreise im frühen Dienstagshandel bislang äußerst moderate Preisaufschläge.
Zoll-Ausnahmen stabilisieren Ölmärkte
Zur Beruhigung an den Rohstoffmärkten tragen vor allem die jüngsten Äußerungen von US-Präsident Donald Trump bei, der die Möglichkeit neuer Zollbefreiungen in Aussicht stellte. Nachdem die Trump-Regierung bereits am Freitag Zollausnahmen für Smartphones, Computer und andere elektronische Geräte angekündigt hatte, von denen viele aus China bezogen werden, war gestern von einer vorübergehenden Befreiung von den 25-prozentigen Zöllen auf den Automobilsektor die Rede.
China führt wieder mehr Rohöl ein
Unterstützung fanden die Ölpreise auch durch einen starken Anstieg der chinesischen Rohölimporte. Am Montag veröffentlichte Daten zeigten, dass Chinas Einfuhren im März im Vergleich zum Vorjahr um fast 5 % gestiegen sind, was zum Teil auf vermehrte Käufe von iranischem Öl im Vorfeld der erwarteten strengeren US-Sanktionen zurückzuführen ist. Das Reich der Mitte gilt als weltweit größter Öl-Importeur.
OPEC nimmt Wachstum der Ölnachfrage für 2025 und 2026 herunter
Angesichts dieser für die Ölmärkte positiven Entwicklung, wurde der gestern von der OPEC veröffentlichte Monatsbericht fast schon ignoriert. Denn das Ölkartell geht nun davon aus, dass die Nachfrage im Jahr 2025 nur noch um 1,3 Millionen und im Jahr 2026 um nur 1,28 Millionen Barrel (159 Liter) pro Tag steigen wird.
Das ist spürbar weniger als die vorherigen Schätzungen von 1,45 Millionen bzw. 1,43 Millionen Barrel pro Tag. Als Grund für die Prognosesenkung führte die OPEC schwache Daten aus dem ersten Quartal und die Auswirkungen neuer US-Handelsmaßnahmen an.
US-Banken senken Ölpreisprognosen
Unterdessen reduzierten zum Wochenauftakt gleich zwei wichtige US-Investmentbanken ihre Ölpreisprognosen. Grundsätzlich gibt es zwei Ölsorten, die weltweit als Referenzsorten anerkannt sind: Brent Crude Oil (Brent), das in der Nordsee gefördert wird, und das US-amerikanische Äquivalent West Texas Intermediate Crude Oil (WTI). Brent kostet heute im frühen Handel rund 65 Dollar pro Barrel, WTI knapp 62 Dollar.
JP Morgan senkte seine Erwartungen für den Brent-Preis im Jahr 2025 von 73 auf 66 US-Dollar pro Barrel und für 2026 von 61 auf 58 US-Dollar. Die Prognose für WTI im Jahr 2025 wurde von 69 auf 62 US-Dollar pro Barrel und die Prognose für 2026 von 57 auf 53 US-Dollar nach unten genommen. JP Morgan begründete die Absenkung mit einer höheren Produktion der OPEC+ und einer schwächeren Nachfrage.
Auch die Kollegen von Goldman Sachs gehen davon aus, dass die Ölpreise bis Ende dieses und des nächsten Jahres aufgrund des steigenden Rezessionsrisikos und des höheren Angebots der OPEC+-Gruppe sinken werden. Die Bank erwartet, dass die Ölpreise für Brent und WTI bis Ende 2025 auf durchschnittlich 63 bzw. 59 US-Dollar pro Barrel und 2026 auf 58 bzw. 55 US-Dollar sinken werden.
Heizölpreise legen etwas zu
Angesichts der Tatsache, dass heute im frühen Handel leichte Preisaufschläge für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal +0,20 Euro bis +0,60 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch zu Wochenbeginn.