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Die Ölpreise notieren am Donnerstag im frühen Handel im Plusbereich. Zur Wochenmitte waren sie den zweiten Tag in Folge zurückgegangen, nachdem die US-Lagerbestände überraschend angestiegen waren. Zudem belasteten Berichte die Preise, dass die OPEC+ im Rahmen eines Treffens in der nächsten Woche wohl nichts an ihrer Förderpolitik ändern wird.

Öl der Atlantiksorte Brent ging um 0,2% niedriger bei 85,41 Dollar aus dem Handel, US-Rohöl der Sorte WTI schloss 0,3% tiefer bei 81,35 Dollar. Trotz der Preisrückgänge in den beiden letzten Tagen, haben sich beide Ölsorten in diesem Monat bislang um rund 3% nach oben bewegt.

Schwache US-Benzinnachfrage bremst Ölmärkte aus
Thema des Tages waren gestern einmal mehr die US-Rohöllagerbestände. Diese hatten nach Angaben der Energy Information Administration (EIA) in der Woche zum 22. März um 3,2 Millionen Barrel zugenommen, während die Benzinvorräte um 1,3 Millionen Barrel anstiegen. Dagegen hatten Analysten im Vorfeld einen Rückgang der Rohölvorräte um 1,3 Millionen Barrel und der Benzinvorräte um 1,7 Millionen Barrel erwartet.

OPEC überprüft Förderdisziplin…
Die OPEC und ihre Verbündeten unter der Führung Russlands werden wahrscheinlich bis zu einem Ministertreffen im Juni keine Änderungen an der Ölförderpolitik vornehmen. Das zumindest berichteten gestern drei anonyme Quellen aus dem Umfeld des Ölkartells gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Bei einem Treffens in der nächsten Woche, soll die Lage an den Ölmärkten sowie die Umsetzung der Förderkürzungen bei den OPEC-Mitgliedern überprüft werden.

…und Russland zeigt vorauseilenden Gehorsam
Die OPEC+ hatte sich zu Monatsbeginn darauf geeinigt, die Produktionskürzungen von etwa 2,2 Millionen Barrel pro Tag bis Ende Juni zu verlängern. Dabei mussten Russland und der Irak zusätzliche Anstrengungen unternehmen, um gegen ihre Überproduktion vorzugehen. Das Gezerre um die Kürzungen, hat die Einheit der OPEC in Frage gestellt.

So war beispielsweise die vorgegebene Gesamtförderquote im Februar um 190.000 Barrel pro Tag überschritten worden. Am Montag hatte Moskau russische Ölunternehmen angewiesen, ihre Ölproduktion im zweiten Quartal zu drosseln, um das der OPEC zugesagte Produktionsziel von 9 Millionen Barrel pro Tag bis Ende Juni einzuhalten.

Weltgrößter Ölimporteuer verlässt Talsohle
Unterdessen kehrte Chinas Industriegewinne zu Beginn des Jahres auf den Wachstumspfad zurück. Sie stiegen in den ersten beiden Monaten des Jahres 2024 um 10,2%, verglichen mit einem Rückgang von 2,3% im gesamten Jahr 2023, teilte das Nationale Statistikamt am Mittwoch mit. Die Zahlen deuten darauf hin, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt und der weltweit größte Ölimporteur tatsächlich eine allmähliche Erholung nach einer Talsohle im letzten Jahr erlebt.

Die Zahlen vom Mittwoch markieren den ersten positiven Wert bei den Industriegewinnen seit Juni 2022 und waren die höchste Wachstumsrate seit Dezember 2021. Die Regierung hatte Anfang des Jahres angekündigt, ein Programm zu fördern, das Verbraucher und Unternehmen dazu bringen soll, die Wirtschaft anzukurbeln.

Leichte Aufschläge beim Heizöl
Nachdem die Notierungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, am heute morgen weiter aufwärts tendieren, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region etwa +0,70 bis +1,30 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch zur Wochenmitte.

Die Preise für Öl der Sorten Brent und WTI starten mit Verlusten von jeweils rund 1% in den Handel zu Wochenmitte, nachdem sie bereits am Dienstag Abschläge von 0,4% verbucht hatten. Brent-Rohöl gibt aktuell um 83 Cent auf 85,42 Dollar pro Barrel nach, während US-Rohöl der Sorte WTI um 74 Cent auf 80,88 Dollar verliert.

Goldman Sachs: Russland verliert 900.000 Barrel Öl am Tag
Hauptthema an den Ölmärkten ist seit Tagen die Tatsache, dass mit Russland einer der drei größten Erdölproduzenten der Welt und einer der größten Exporteure von Erdölprodukten, zunehmend mit Angriffen der Ukraine auf seine Ölraffinerien zu kämpfen hat. Die Analysten der renommierten US-Investmentbank Goldman Sachs schätzen, dass durch die Angriffe rund 900.000 Barrel pro Tag an Kapazitäten außer Betrieb gesetzt wurden, möglicherweise für Wochen und in einigen Fällen sogar dauerhaft.

Erst am Wochenende war eine weitere russische Ölraffinerie durch einen Drohnenangriff derart beschädigt worden, dass nur noch etwa die Hälfte der üblichen Mengen verarbeitet werden kann. Nach Berechnungen der Nachrichtenagentur Reuters sind zusätzlich zu den nicht üblichen Wartungsarbeiten etwa 14% der gesamten Raffineriekapazität Russlands lahmgelegt worden.

Kreml fordert von den Ölproduzenten Produktionskürzungen für OPEC+
Moskau hat unterdessen russische Ölkonzerne angewiesen, die Ölproduktion im zweiten Quartal zu reduzieren. Obwohl einiges dafürspricht, dass diese Ankündigung vor allem mit der durch Drohnenangriffe bedingten Ausfällen zusammenhängt, heißt es von offizieller Seite, dass man bis Ende Juni das Produktionsziel von 9 Millionen Barrel pro Tag bis Ende erreichen wolle. Dieses Produktionsniveau würde im Einklang mit den Zusagen an die OPEC+ stehen, teilten drei am Montag drei anonyme Quellen aus dem Bereich der Ölindustrie mit.

Zuvor hatte der stellvertretende russische Ministerpräsident Alexander Novak angekündigt, dass Russland seine Ölproduktion und -exporte im zweiten Quartal um weitere 471.000 Barrel pro Tag drosseln werde, parallel zu den Produktionskürzungen der anderen OPEC+-Mitglieder. Danach wird das Land die Exportkürzungen schrittweise lockern und sich nur noch auf die Reduzierung der Produktion konzentrieren.

Novaks Erklärung bezog sich nicht auf ein sechsmonatiges Verbot russischer Benzinexporte, das am 1. März in Kraft trat. Der russische Rohöl- und Treibstoffhandel unterliegt westlichen Sanktionen, seit Russland vor zwei Jahren in die Ukraine einmarschierte.

Sinkende Kosten und steigende Effizienz…
Während also die russische Ölproduktion kriegsbedingte Rückgänge verzeichnen muss, meldet die US-Rohölförderung nahezu wöchentlich neue Rekordwerte. So werden seit Oktober letzten Jahres quasi durchgehend über 13 Millionen Barrel pro Tag aus dem Boden geholt. Das höchste Förderlevel wurde an einem Tag mit 13,3 Millionen Barrel pro Tag registriert, sodass die US-Regierung für dieses Jahr mit einer Rekordförderung von durchschnittlich 13,2 Millionen Barrel pro Tag rechnet. Damit sind die USA schon jetzt größter Rohölproduzent der Welt, nachdem die anderen Schwergewichte Russland und Saudi-Arabien ihre Förderung kürzen.

…werden den US-Ölboom weiter anfachen
Die Analysten des australischen Finanzdienstleistungsunternehmen Macquarie gehen sogar davon aus, dass die US-Ölindustrie einen neuen Boom erleben wird und die aktuelle Rekordproduktion noch weiter steigern kann. Verantwortlich für diesen Trend machen sie geringere Kosten und eine gesteigerte Effizienz bei der Erschließung und Förderung. Bis Ende diesen Jahres wird die Ölproduktion der USA daher 14 Millionen Barrel pro Tag und Ende 2025 dann 14,5 Millionen Barrel pro Tag erreichen.

Heizölpreise geben nach
Nachdem die Notierungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, heute morgen leicht zurückgehen, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet aufgrund der gestrigen Abschläge an den Ölmärkten im frühen Handel je nach Region etwa -0,50 bis -1,20 Euro pro 100 Liter weniger bezahlen als noch am Dienstag.

Die Rohölpreise zeigen sich im frühen Dienstagshandel nahezu unverändert, nachdem sie zum Wochenauftakt deutliche Preissteigerungen verzeichnet hatten. Angesichts der geopolitischen Entwicklungen im Nahen Osten und in Russland sowie der anhaltenden Angriffe der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz im Roten Meer wird zunehmend mit einer Verknappung des Ölangebots gerechnet.

Dies ließ gestern den Preis für die Atlantiksorte Brent um 1,55% auf 86,75 Dollar pro Barrel (159 Liter) und die US-Rohölsorte West Texas Intermediate um 1,64% auf 81,95 Dollar pro Barrel klettern.

Goldman Sachs sieht Rohstoffboom dank verbesserter Konjunkturaussichten…
Unterdessen rechnen die Analysten der einflussreichen US-Investmentbank Goldman Sachs für den weiteren Verlauf des Jahres mit deutlich steigenden Rohstoffpreisen. Den Experten zufolge, werde die Zinswende der großen Notenbanken die weltweite Erholung der verarbeitenden Industrie unterstützen und die Verbrauchernachfrage anziehen lassen. Neben Aluminium, Kupfer und Gold wurde auch Rohöl als einer der Rohstoffe genannt, dessen Preis in diesem Jahr dank der veränderten Wirtschaftsaussichten erheblich steigen könnte.

…und hebt Ölpreisprognose auf 100 Dollar pro Barrel an
Vor einem Monat hatte Goldman seine Ölpreisprognose von 85 auf 87 Dollar pro Barrel Brent-Rohöl nach oben korrigiert und dabei auf die Unterbrechung des Schiffsverkehrs im Roten Meer verwiesen. Kürzlich deutete Goldman nun an, dass der Ölpreis in diesem Jahr die Marke von 100 Dollar pro Barrel überschreiten könnte, da die Nachfrage stark bleibt, während sich das zusätzliche Angebot der Nicht-OPEC-Produzenten verlangsamt.

Eskalierende Situation im Roten Meer…
Auch die Internationale Energieagentur (IEA) korrigierte kürzlich ihre Prognose für das Wachstum der Ölnachfrage nach oben und verwies dabei auf die Situation am Roten Meer, die zu einer zusätzlichen Nachfrage nach Kraftstoffen führt. Denn seit November sind Hunderte von Frachtschiffen gezwungen, einen 6.000 Kilometer langen Umweg um den afrikanischen Kontinent zu machen, um Angriffen der jemenitischen Huthi-Rebellen auszuweichen.

,..lenkt von weiteren Problemen für die Schifffahrt ab
Wegen der Angriffe im Roten Meer ist der Fakt aus dem Blickpunkt der Weltöffentlichkeit gerückt, dass mehrere bisher ruhende Piratenhochburgen wieder zum Leben erwacht sind. So haben beispielsweise die Angriffe auf Schiffe entlang der somalischen Küste zugenommen.

Die Wasserstraßen vor Somalia gehören zu den meistbefahrenen Schifffahrtswegen der Welt, da sie die kürzeste Seeroute zwischen Europa und Asien darstellen. Jedes Jahr passieren etwa 20.000 Schiffe den Golf von Aden auf ihrem Weg vom und zum Roten Meer und Suezkanal.

Angriffe verteuern Versicherungsprämien…
Seit November haben mehr als 20 Entführungsversuche die Preise für Versicherungsschutz und bewaffnete Sicherheitskräfte in die Höhe getrieben. Versicherer verlangen von Schiffen, die durch das Rote Meer fahren und auf irgendeine Weise mit US-amerikanischen, britischen und israelischen Unternehmen in Verbindung gebracht werden können, angesichts der Kriegsrisiken bis zu 50 Prozent höhere Prämien .

…und damit die Transportkosten
Die Kriegsrisikoprämien für Fahrten durch das Rote Meer haben inzwischen rund ein Prozent des Schiffswerts erreicht. Bei einer siebentägigen Reise hat das zusätzliche Kosten von Hunderttausenden von Dollar zur Folge. Dass der Versicherungsschutz nötig ist, zeigte sich erst letzten Monat, als Huthi-Milizen ein Frachtschiff im somalischen Golf von Aden angriffen und es in Brand setzten.

Heizölpreise kaum verändert
Nachdem sich die Notierungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, heute Morgen einigermaßen stabil zeigen, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region etwa -0,10 bis +0,30 Euro pro 100 Liter weniger bzw. mehr bezahlen als noch zum Wochenauftakt.

Die Ölpreise starten mit Aufschlägen von rund 0,5% in die neue Woche. Damit machen sie im frühen Handel die zum Wochenschluss verbuchten Abschläge bereits schon wieder wett. Öl der Atlantiksorte Brent war um 0,4% niedriger bei 85,43 Dollar aus dem Freitagshandel gegangen, US-Rohöl der Sorte WTI schloss bei 80,63 pro Barrel und verlor 0,5% an Wert. Beide Ölsorten hatten sich damit in der vergangenen Woche um weniger als 1% nach oben bewegt.

Bundesrat erlaubt Biodiesel…
Als Alternative zu fossilen Brennstoffen, hat nach dem Bundestag auch der Bundesrat am Freitag einer Verordnung der Bundesregierung zugestimmt, die den Weg für die Einführung von reinem Biodiesel freimacht. Sogenannte paraffinische Dieselkraftstoffe, die aus Abfallstoffen und Pflanzenölen hergestellt werden, werden damit auch für den öffentlichen Vertrieb zugelassen.

Bislang konnten sie dem herkömmlichen Diesel nur zu maximal 7 Prozent beigemischt werden. Künftig sollen sie auch 100-prozentigen Biodiesel aus zertifizierten, nachhaltigen Rest- und Abfallstoffen verkaufen dürfen.

 …und den Wegfall von E5
Die bisherige Verpflichtung der Tankstellen, Super-Benzin anzubieten, soll gestrichen werden. Der Zentralverband des Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) befürwortet diesen Schritt, da die bisherige Regelung die Kapazitäten vieler Tankstellen überschreitet und außerdem die Verfügbarkeit anderer alternativer Kraftstoffe ausbremst.

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) sprach von einem „guten Tag für die Umwelt und das Klima“ und verwies darauf, dass sich die deutsche Automobilindustrie zum Ziel der Klimaneutralität bekennt. Ohne eine Senkung der fossilen Anteile im Kraftstoff sei kein ausreichender Beitrag dieses Sektors möglich.

B7, B10, XTL und E10
Einige Tankstellenbetreiber bereiten den Start für den 13. April vor, mit flächendeckendem Angebot ist allerdings vorerst nicht zu rechnen. Der neue Kraftstoff wird an der Tankstelle mit XTL gekennzeichnet. Das Kürzel XTL steht für „X to Liquid“. Das bedeutet: Ein beliebiges Ausgangsmaterial wird „to Liquid“, also in einen flüssigen Energieträger umgewandelt.

Das „X“ ist der Platzhalter für die verschiedene Rohstoffe, aus denen der neue Kraftstoff gewonnen wird. Unter dem Kürzel HVO100 (Hydrotreated Vegetable Oils) stehen dem Verbraucher dann mit Wasserstoff behandelte, 100-prozentige Pflanzenöle zur Verfügung

ADAC: Deutschland ist Nachzügler
Laut ADAC ist Deutschland im europäischen Vergleich ein Nachzügler. Vor allem in Skandinavien, aber auch in den Niederlanden, Italien  und Österreich sind Tankstellen, die paraffinischen Diesel anbieten, schon weit verbreitet: 2250 Stationen bieten ihn schon in Reinform (100 Prozent) an, über 11.000 zumindest in Beimischungen. Der Mehrpreis gegenüber Mineralöldiesel liegt in diesen Ländern für die Reinform-Variante etwa bei 5 bis 20 Cent.

Freigabe des Autoherstellers wichtig
Bundesverkehrsminister Volker Wissing bestätigte am Freitag, dass moderne Dieselmotoren grundsätzlich für reinen Biodiesel geeignet sind. Um Diesel B10 oder XTL tanken zu können, sind laut ADAC modellspezifische Freigaben der Hersteller notwendig. Derzeit lägen Freigaben für XTL nur für wenige Modelle der Marken Audi, BMW, Citroën/Peugeot/Opel, Nissan, Renault/Dacia, Seat/Cupra, Škoda, Toyota, Volvo und VW vor.

Heizölpreise moderat schwächer
Nachdem sich die Notierungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, heute Morgen einigermaßen stabil zeigen, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region etwa -0,10 bis -0,40 Euro pro 100 Liter weniger bezahlen als noch zum Wochenschluss.

Die Ölpreise gehen heute mit weiter nachgebenden Notierungen in den letzten Handelstag der Woche. Gestern hatten sie nahezu unverändert gegenüber ihrem Vortagesniveau geschlossen. Öl der Atlantiksorte Brent notiert um 8 Uhr um 0,6% niedriger bei 85,26 Dollar pro Barrel, während Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate ebenfalls um 0,6% günstiger bei 80,57 Dollar gepreist wird.

Ein Thema, dass derzeit die Ölmärkte bewegt und zuletzt wieder vermehrt für Schlagzeilen sorgt, ist die Abkehr Indiens von russischem Rohöl. Während im vergangenen Jahr etwa 45 bis 50% der russischen Lieferungen von Rohöl und Erdölerzeugnissen nach China gingen, schnellte der Anteil Indiens innerhalb von weniger als zwei Jahren von null auf etwa 40% hoch.

Indiens größte Raffinerie meidet russisches Rohöl…
Aufgrund der zuletzt abermals verschärften Sanktionen seitens der G7-Staaten, sind die indischen Einfuhren russischen Öl seit Jahresbeginn nun allerdings deutlich zurückgegangen. In diesem Zusammenhang meldete Indiens größte Raffinerie (Reliance) gestern, den Kauf von Rohöl aus Russland, das auf Tankern der staatlichen Reederei Sovcomflot transportiert wird, eingestellt zu haben.

Reliance hat Quellen der Nachrichtenagentur Reuters zufolge seine russischen Ölhandelspartner darum gebeten, die Sendungen nicht auf Sovcomflot-Schiffe zu verladen. Sovcomflot gehörte zu einer Reihe russischer Unternehmen, die im vergangenen Monat mit US-Sanktionen belegt wurden.

Russisches Öl der Sorte Sokol, das mit WTI Midland vergleichbar ist, ist von der Abkehr Indiens am stärksten betroffen. Auch andere russische Rohölsorten wie beispielsweise Ural sind von der strengeren Durchsetzung der Sanktionen beeinträchtigt. Zwei Tanker mit dieser Sorte liegen seit Wochen vor der indischen Küste vor Anker.

…und geht in den USA shoppen
Infolge der Durchsetzung der US-Sanktionen wenden sich die indischen Raffinerien laut einem kürzlich erschienenen Bloomberg-Bericht zunehmend auch amerikanischem Rohöl zu. Seit Anfang März haben Reliance und die beiden größten staatlichen Ölraffinerien, Bharat Petroleum und Indian Oil Corp., rund 7 Millionen Barrel US-Rohöl gekauft, um es im April zu verladen. Kpler zufolge ist dies die größte monatliche Menge an US-Ölimporten für Indien seit Mai letzten Jahres.

„Wir ziehen es vor, dass Raffinerien aufgrund unserer politischen und kommerziellen Interessen und der US-Sanktionen kein Öl in sanktionierten Schiffen annehmen“, sagte eine ungenannte Quelle der indischen Regierung gegenüber Reuters.

China wird für Russland noch wichtiger
Aufgrund dieser Verschiebung wird damit gerechnet, dass China noch mehr russisches Rohöl importieren wird, einschließlich Ladungen von Schiffen der Sovcomflot. Zuletzt war bekannt geworden, dass Moskau auf der Suche nach neuen Abnehmern mit Öllieferungen nach Venezuela begonnen hat.

Heizölpreise geben leicht nach
Nachdem sich die Notierungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, heute Morgen einigermaßen stabil zeigen, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region etwa -0,10 bis -0,40 Euro pro 100 Liter weniger bezahlen als noch am Donnerstag.

Die Ölpreise starten heute Morgen im Plusbereich, nachdem sie zur Wochenmitte aufgrund von Nachfragesorgen und nicht zuletzt wegen Gewinnmitnahmen deutlich unter Druck geraten waren.

Öl der Atlantiksorte Brent notierte 1,6% niedriger bei 85,95 Dollar pro Barrel, während Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate sogar um 2,1% günstiger bei 81,68 Dollar aus dem Tagging. Heute Morgen notieren die Preise im frühen Handel um rund 0,5% höher.

US-Notenbankentscheidung schwächt Dollar und stützt Ölnachfrage
Unterstützung erhielten die Ölpreise gestern im späten Handel durch die Entscheidung der US-Notenbank, in diesem Jahr an drei Zinssenkungen festzuhalten. Eine schwächere US-Währung begünstigt in der Regel Rohstoffe, deren Preise in Dollar angegeben werden. Ein schwächerer Dollar macht Rohöl für Importeure, die andere Währungen als den Dollar verwenden, günstiger, was die Nachfrage nach Öl antreiben könnte.

„Es gibt zwar Anzeichen dafür, dass der Ölrallye die Puste ausgegangen ist. Die Ölmärkte haben sich damit abgefunden, dass die Fed ihre Prognose für drei Zinssenkungen in diesem Jahr bekräftigt hat“, sagte Warren Patterson, Leiter der Rohstoffstrategie bei ING Groep NV. Dennoch dürfte die Erwartung einer anhaltenden Inflation längerfristig als Gegenwind für den Ölpreis wirken, so Patterson.

US-Lagerbestände weiter rückläufig
Stützend waren zur Wochenmitte zudem die Daten zu den landesweiten US-Rohöllagerbestände. Diese fielen um 1,95 Millionen Barrel und blieben damit in der zweiten Woche unter dem saisonalen Fünfjahresdurchschnitt. Auch bei den Benzinbeständen war ein unerwartet starker Rückgang gemeldet worden.

China baut Ölvorräte aus, weil Nachfrage schwächelt
Auch aktuelle Meldungen aus China sprechen mittelfristig eher gegen weiter ansteigende Ölpreise. Auf den ersten Blick wirkt die Meldung, dass Peking seine Rohölvorräte in den ersten beiden Monaten des Jahres aufgestockt durchaus positiv. Letztlich aber untergräbt der Aufbau der Rohölvorräte die Behauptung des Marktes, dass die Ölnachfrage beim weltweit größten Rohölimporteur zunimmt. Das Plus bei den Vorräten ist letztlich ein Beweis dafür, dass die chinesischen Raffinerien nicht das gesamte ihnen zur Verfügung stehende Öl verarbeitet haben.

Nach Berechnungen auf der Grundlage offizieller Daten wurden im Zeitraum Januar-Februar insgesamt 570.000 Barrel pro Tag in die strategischen oder kommerziellen Lagerbestände aufgenommen. Die vorherrschende Marktmeinung besagt, dass Chinas Rohölimporte gut in das Jahr gestartet sind. Demnach kletterten die Importe in den ersten beiden Monaten um 5,1% im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres. Mengenmäßig importierte China in den ersten beiden Monaten etwa 340.000 Barrel pro Tag mehr als im Vorjahreszeitraum.

Kurzfristiger Trend nachlassender Ölimporte hält an
Wenn jedoch 570.000 Barrel pro Tag zu den Lagerbeständen hinzukamen, kann es um die Ölnachfrage aus der Wirtschaft nicht wirklich gut bestellt sein. Bereits Anfang des Monats hatten Daten bestätigt, dass Chinas Rohölimporte in den ersten beiden Monaten des Jahres im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2023 zwar gestiegen waren, aber gegenüber den vorangegangenen Monaten zurückgegangen sind. Damit setzte sich der kurzfristige Trend nachlassender Ölimporte des weltweit größten Abnehmers fort.

Heizölpreise geben weiter nach
Obwohl die Notierungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, heute Morgen leicht steigen, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet aufgrund der gestrigen Abschläge an den Ölmärkten heute im frühen Handel je nach Region etwa -1,20 bis -1,80 Euro pro 100 Liter weniger bezahlen als noch zur Wochenmitte.

Die Ölpreise notieren am frühen Mittwochmorgen knapp behauptet, nachdem sie gestern ein weiteres Mal auf ein neues Vier-Monats-Hoch geklettert waren. Rohstoffanalysten hatten die Auswirkungen der jüngsten Angriffe der Ukraine auf russische Raffinerien bewertet und dabei erhebliche Risiken für die weltweite Erdölversorgung ausgemacht.

So hat zwar die eingeschränkte Raffinerietätigkeit mittlerweile zu einem Anstieg der russischen Rohölexporte geführt. In einer weiteren Konsequenz könnte es allerdings auch zu Kürzungen der Rohölproduktion führen, da das Land mit Lagerknappheit zu kämpfen hat.

Vor diesem Hintergrund verteuerte sich die Nordsee-Sorte Brent und die US-Sorte WTI um 0,6% bzw. 0,9% auf 87,38 bzw. 83,47 Dollar pro Barrel (159 Liter). Für beide Ölsorten war es der höchste Stand seit Ende Oktober vergangenen Jahres.

JP Morgan: Raffinerieausfälle höher als bislang vermutet
Noch vor einigen Tagen hatten Berechnungen der Nachrichtenagentur Reuters ergeben, dass sich die durch Drohnenangriffe stillgelegten russischen Ölraffineriekapazitäten im ersten Quartal auf ca. 370.500 Barrel pro Tag belaufen könnten, was etwa 7% der Gesamtkapazität entsprechen würde.

Nun allerdings schätzen Analysten der US-Investmentbank JPMorgan Chase & Co., einem aktuellen Bericht zufolge, dass durch die ukrainischen Angriffe täglich etwa 900.000 Barrel der russischen Ölraffineriekapazität außer Betrieb genommen wurden. Es könnte „mehrere Wochen, wenn nicht Monate“ dauern, bis die Kapazitäten wiederhergestellt sind, wobei die Angriffe einen Risikoaufschlag von etwa 4 Dollar pro Barrel auf die globalen Rohölpreise bedeuten, so die Analysten.

Angriffe verteuern vor allem Benzin und Diesel
Torbjörn Törnqvist, Vorstandsvorsitzender der Gunvor Group, eines der weltweit größten unabhängigen Ölhandelsunternehmen, schätzt, dass etwa 600.000 Barrel der täglichen Ölraffineriekapazität Russlands durch ukrainische Drohnenangriffe außer Betrieb gesetzt worden sind.

„Das ist bedeutsam, weil dies natürlich sofort die Destillatexporte treffen wird“, sagte Törnqvist in einem Interview. „Das wird die Exporte wahrscheinlich um ein paar hunderttausend Barrel verringern, also ist es für mich ein Destillatproblem.“

Die Drohnenangriffe vom Wochenende hatten russische Raffinerien selbst weit im Landesinneren getroffen, was die Preise für zukünftige Diesel und Benzin-Lieferungen zum wiederholten Male ansteigen ließ.

Steigende Raffineriepreise verteuern Produkte
Analyst Bjarne Schieldrop vom führenden schwedischen Finanzdienstleistungskonzern SEB verweist auf den Umstand, dass es zu Auswirkungen auf die Ölpreise durch steigende Margen bei raffinierten Produkten (Heizöl, Diesel, Benzin, Kerosin) kommen könnte, selbst wenn die Angriffe nicht zu einem direkten Verlust der russischen Rohölversorgung führen.

Russland will Raffinerien besser schützen
Unterdessen berichtete die Nachrichtenagentur Reuters gestern, dass das russische Energieministerium angekündigt hat, seine Öl- und Gasinfrastruktur gegen ukrainische Angriffe mit Raketen zu verteidigen. Laut Artyom Verkhov, dem Direktor der Abteilung für die Entwicklung der Gasindustrie im Energieministerium, sei ein Abwehrsystem bereits in Arbeit. „Wir arbeiten gemeinsam, auch mit Kollegen der russischen Nationalgarde, an der Installation von Raketenabwehrsystemen“, sagte Verkhov.

Heizölpreise geben leicht nach
Nachdem sich die Notierungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, heute Morgen einigermaßen stabil zeigen, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region etwa -0,30 bis -0,90 Euro pro 100 Liter weniger bezahlen als noch am Dienstag.

Die Ölpreise zeigen sich am Dienstagmorgen kaum verändert, nachdem sie gestern starke Kursgewinne verbucht hatten. Kurstreibend waren dabei Meldungen, dass die Rohölexporte aus dem Irak und Saudi-Arabien zurückgingen sowie Anzeichen für eine stärkere Nachfrage und ein stärkeres Wirtschaftswachstum in China und den USA.

Vor diesem Hintergrund verteuerte sich die Nordsee-Sorte Brent um 1,8% auf 86,89 Dollar, die US-Sorte WTI legte sogar um 2,1% auf 82,72 Dollar pro Barrel (159 Liter) zu. Für Brent-Öl war es der höchste Schlusskurs seit dem 31. Oktober vergangenen Jahres.

Wegen Irak: OPEC-Produktion steigt trotz Kürzungen
Zuletzt hatte es innerhalb der OPEC Unstimmigkeiten darüber gegeben, dass mit dem Irak der zweitgrößte Produzent des Kartells im Januar und Februar deutlich über dem vereinbarten Produktionsziel Öl aus dem Wüstenboden geholt hatte. Dadurch war die OPEC-Ölproduktion im Februar um mehr als 200.000 Barrel pro Tag im Vergleich zum Januar gestiegen – und dies trotz der freiwilligen Produktionskürzungen mehrerer wichtiger Produzenten der OPEC+-Allianz.

Irak umgeht Vereinbarungen
Wie dem in der letzte Woche veröffentlichten Monatsreport des Kartells zu entnehmen ist, hatte der Irak seine Förderung im Februar, dem zweiten Monat des OPEC-Lieferabkommens, nur um 14.000 Barrel pro Tag auf durchschnittlich 4,2 Millionen Barrel pro Tag verringert. Damit lag die Produktion des Landes rund 200.000 Barrel pro Tag über dem vereinbarten Limit. Anfang März hatte sich die OPEC+-Koalition darauf geeinigt, ihre Förderbeschränkungen bis Mitte des Jahres zu verlängern.

Besuch vom saudischen Energieminister trägt wohl Früchte
Noch im Februar hatte der Irak erklärt, er werde seine Produktion überprüfen und sich mit etwaigen Produktionsüberschüssen befassen, die über die OPEC+-Kürzungen hinausgehen. Diese Erklärung folgte auf einen Besuch des saudischen Energieministers Prinz Abdulaziz bin Salman im Irak, der darauf hingewiesen hatte, dass die beiden Länder ihre Ansichten besser abstimmen müssten, um die Stabilität des Ölmarktes zu erhalten.

Gestern nun teilte das irakische Ölministerium mit, dass das Land  seine Rohölexporte in den kommenden Monaten auf 3,3 Millionen Barrel (159 Liter) pro Tag reduzieren werde, um die Überschreitung seiner OPEC+-Quote seit Januar zu kompensieren. Damit würden die Lieferungen im Vergleich zum letzten Monat um 130.000 Barrel pro Tag sinken.

Bagdad: Werden uns an Förderquoten halten
Das irakische Ölministerium erklärte am Montag zudem, es werde sich zukünftig an die mit der OPEC+ vereinbarten freiwilligen Förderkürzungen halten, die das Land auf eine Produktion von 4 Millionen Barrel pro Tag beschränken. Quellen, die Daten zur OPEC+-Produktion liefern, meldeten für Februar eine irakische Produktion von 4,2 Millionen Barrel pro Tag.

Die freiwilligen Kürzungen der OPEC+, die bis Juni gelten, sind die jüngsten in einer Reihe von Drosselungen, die das Kartell seit Ende 2022 vorgenommen hat. Angesichts der Erwartungen, dass das schwache globale Wirtschaftswachstum die Ölnachfrage einschränken wird, während das Angebot der Produzenten außerhalb der OPEC+ steigt, sollen die Maßnahmen dem Kartell höhere Einnahmen sichern.

Kleine Aufschläge beim Heizöl
Nachdem sich die Notierungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, heute Morgen kaum noch nach oben bewegen, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region etwa +0,30 bis +0,90 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch zum Wochenauftakt.

Die Rohölpreise starten mit moderaten Aufschlägen in den Montag, nachdem sie am Freitag den Tag nahezu unverändert beendet hatten. Auf Wochensicht allerdings hatte die US-Ölsorte WTI Aufschläge von 3,9% auf über 81 Dollar verbuchen können, die Atlantiksorte Brent verteuerte sich im Wochenvergleich um 4% und schloss bei 85,34 Dollar.

Sinkende US-Lagerbestände und zunehmende Drohnenangriffe stützen Ölpreise
Der Aufschwung war die Folge sinkender US-Öllagerbestände und die Warnung der Internationalen Energieagentur (IEA) vor einem Angebotsdefizit für das laufende Jahr. In diesem Zusammenhang hatte die IEA ihre vorherige Prognose eines Überschusses von 800.000 Barrel pro Tag zu einem Defizit von 200.000 Barrel pro Tag revidiert. Auch die geopolitischen Spannungen stützten die Ölpreise, nachdem die Ukraine ihre Angriffe auf die Infrastruktur der russischen Ölindustrie deutlich verstärkt hatte.

Drohnenattacken auch am Wochenende
Gestern war eine Raffinerie in Slawjansk in der südrussischen Region Krasnodar Ziel eines Drohnenangriffs. Ein auf dem Raffineriegelände ausgebrochener Brand wurde nach Angaben der Regionalbehörde gelöscht. Bereits in der Nacht auf Samstag waren drei Ölanlagen im russischen Gebiet Samara an der Wolga angegriffen worden, das mehr als 1.000 Kilometer östlich der Ukraine liegt.

Nach Berechnungen der Nachrichtenagentur Reuters belaufen sich die durch Drohnenangriffe stillgelegten russischen Ölraffineriekapazitäten im ersten Quartal auf ca. 370.500 Barrel pro Tag. Das entspricht etwa 7% der Gesamtkapazität.

Angriff auf wichtige NORSI-Raffinerie
Besonders der am vergangenen Dienstag erfolgte Angriff auf die vom Lukoil-Konzern kontrollierte NORSI-Raffinerie könnte größere Auswirkungen auf die russische Ölproduktion haben. NORSI raffiniert nach Industrieangaben rund 5,8 % der russischen Rohölproduktion und 11% des russischen Benzins. Die Raffinerie kann rund 340.000 Barrel pro Tag verarbeiten.

Die Nachrichtenagentur Reuters hatte aus Industriekreisen erfahren, dass die wichtigste Rohöl-Destillationsanlage der Anlage beschädigt wurde. Träfe dies zu, würde es Experten zufolge den Ausfall der Hälfte der Produktion der Raffinerie bedeuten.

Selenskyi: Ukraine plant Massenfertigung von Drohnen hoher Reichweite
Der ukrainische Präsident Selenskyj hatte am Samstag im Rahmen seiner abendlichen Videobotschaft an die ukrainische Bevölkerung die erweiterte Reichweite ukrainischer Kampfdrohnen als wichtige militärische Stärkung seines Landes hervorgehoben. Selenskyj dankte der Rüstungsindustrie und dem Militär für die Fortschritte in der Entwicklung von Drohnen hoher Reichweite.

Bereits am Vorabend hatte Selenskyi den Ausbau Drohnenproduktion hin zur Massenfertigung angekündigt. Dadurch solle die „die russische Logistik und ihr System zur Finanzierung des Krieges“ zerstört werden. Russlands Ölraffinerien stellen nicht nur die Treibstoffversorgung der Truppen Moskaus sicher, sondern stellen zudem eine wichtige Geldquelle für Putin dar, um seinen Krieg gegen die Ukraine zu finanzieren.

Moskaus Angebotsreduzierung wohl alles andere als „freiwillig“
Die verringerte Raffineriekapazität – aufgrund der Anschläge und saisonaler Wartungsarbeiten – könnte ein Hauptgrund dafür sein, dass Moskau Anfang des Monats erklärt hatte, sich bei seiner freiwilligen Angebotsreduzierung innerhalb der OPEC+ im zweiten Quartal auf Kürzungen der Ölproduktion anstelle einer Reduzierung der Exporte zu konzentrieren.

Heizölpreise ziehen an
Angesichts der am Freitag und heute Morgen höher tendierenden Kurse an den Rohölmärkten, ergeben sich bei den Inlandspreisen Preisaufschläge. So kosten 100 Liter Heizöl im Bundesgebiet, je nach Region, etwa +1,00 bis +1,70 Euro mehr als noch zum Wochenschluss.

Die Ölpreise notieren am frühen Freitagmorgen gut behauptet, nachdem sie gestern auf ein neues Vier-Monats-Hoch geklettert waren. Zuvor hatte die Internationale Energieagentur (IEA) für 2024 eine Verknappung des Ölangebots vorausgesagt und zudem ihre Prognose für das Wachstum der Ölnachfrage in diesem Jahr angehoben.

Vor diesem Hintergrund verteuerte sich die Nordsee-Sorte Brent und die US-Sorte WTI um 1,7% bzw. 1,9% auf 85,42 bzw. 81,26 Dollar pro Barrel (159 Liter). Für beide Ölsorten war es der höchste Stand seit Anfang November vergangenen Jahres.

IEA: Defizit anstatt Überfluss
Dem gestern in Paris veröffentlichten Monatsbericht der IEA zufolge, droht den globalen Ölmärkten im Jahr 2024 ein Angebotsdefizit anstatt des zuvor erwarteten Überschusses. Als Hauptgrund für die gegensätzliche Entwicklung nannte die Agentur die von der OPEC+ beschlossene Verlängerung der Förderkürzungen in der zweiten Jahreshälfte.

Saudi-Arabien und seine Partner hatten sich Anfang des Monats darauf geeinigt, die Produktionskürzungen um rund 2 Millionen Barrel pro Tag bis Mitte des Jahres zu verlängern. Die IEA geht allerdings davon aus, dass die Maßnahmen tatsächlich bis Ende 2024 andauern werden.

Anziehende US-Konjunktur sorgt für Prognoseanpassung
Darüber hinaus erhöhte die IEA die Prognosen für das Wachstum der weltweiten Ölnachfrage im Jahr 2024 um 110.000 Barrel auf 1,3 Millionen Barrel pro Tag. Dabei führte sie die besseren Konjunkturaussichten für die USA und den erhöhten Bedarf an Schiffstreibstoff an. Letzterer ist darauf zurückzuführen, dass die Schiffe längere Routen um Südafrika in Kauf nehmen, um Angriffe der Huthi-Miliz im Roten Meer zu vermeiden.

Die OPEC ihrerseits hat ihre Wachstumsprognose für die Ölnachfrage im Jahr 2024 mit 2,2 Millionen Barrel pro Tag gegenüber den Vormonaten unverändert belassen. Vor der jetzt vorgenommenen Anpassung der IEA-Prognose war der Abstand zwischen den Nachfragezahlen der IEA und der OPEC der größte seit 16 Jahren.

Steigende globale Nachfrage
Dem Bericht der IEA zufolge wird die weltweite Ölnachfrage in diesem Jahr im Durchschnitt einen Rekordwert von 103,2 Millionen Barrel pro Tag erreichen.  Dennoch wird der steigende Ölverbrauch in diesem Jahr nach Einschätzung der IEA durch das wachsende Angebot in Nord- und Südamerika – vor allem in den USA, Brasilien, Kanada und Guyana – noch übertroffen werden. Ohne die Kürzungen der OPEC+ würden die Ölmärkte im Saldo sogar einen Überschuss aufweisen.

Ungewöhnlicher Schritt
Eine Verlängerung der OPEC+-Kürzungen zu prophezeien, bevor diese offiziell bestätigt ist, stellt für die IEA einen ungewöhnlichen Schritt dar. Normalerweise wartet die IEA die Ankündigung von Maßnahmen ab, bevor sie diese in ihren Prognosen berücksichtigt.

Die Entscheidung basiert nach Angaben der Agentur auf den vorhergehenden Kürzungsverlängerungen durch die OPEC. Saudi-Arabien hat die anderen Mitglieder des Kartells wiederholt aufgefordert, beim Wiederhochfahren der Produktion vorsichtig zu sein.

Heizölpreise reagieren mit leichten Aufschlägen 
Nachdem sich die Notierungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, heute im frühen Handel kaum bewegt zeigen, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region etwa -0,20 bis +0,40 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch am Donnerstag.