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TANKEN - WASCHEN - MINERALÖLVERTRIEB - ANGELBEDARF - ALLES FÜR TIER - GARTEN - HAUS & HOF

Nachdem die Ölbörsen gestern einen strammen Abwärtskurs verfolgten, stabilisierten sich die Kurse am Abend wieder in einem moderaten Minus und verharren aktuell dort. Eine Reihe börsentechnischer Signale traf auf die Ergebnisse der Zinssenkungen der US-Notenbank Fed, was die Kurse übergreifend sinken ließ, während die Friedenspläne im Ukraine-Russland-Konflikt weiter ausgearbeitet werden. In Norddeutschland selbst kam es Mittwochnacht zu einem erheblichen Ölleck, die langfristigen Auswirkungen sind derzeit noch unklar.

Ölleck an Rostock-Schwedt-Pipeline
Mittwochabend kam es bei Vorbereitungen auf einen Sicherheitstest an der Pipeline nahe Gramzow in Brandenburg zu einem Leck, bis tief in die Nacht waren Feuerwehr, Notfallkräfte und Techniker im Einsatz um den Schaden einzudämmen und das Leck zu schließen. Es gab keine Verletzten, jedoch wurden mindestens 200.000 Liter Rohöl freigesetzt. Vieles konnte mit Spezialfahrzeugen aufgesammelt und abgetragen werden, dennoch ist einiges an Öl in den Boden und die Natur gelangt.

Das Leck selbst ist seit Donnerstag verschlossen und der Ölfluss im System wurde auf andere Stränge der Pipeline verteilt. Der beschädigte Abschnitt wurde vorübergehend stillgelegt und wird derzeit weiter geprüft bevor ein kompletter Neustart erfolgt. Kontrollen und Prüfungen zu Umweltschäden und den möglichen Konsequenzen für den Pipelinebetreiber laufen weiter. Der Ölfluss an die angebundene PCK-Raffinerie läuft zwar wieder, jedoch auf reduziertem Durchsatz, der Rest des Verbrauchs wird durch interne Reserven der Raffinerie aufgefangen.

Produktion an der PCK-Raffinerie nicht beeinträchtigt
Um keine Ausfälle zu befürchten, wechselte die an die Pipeline angeschlossene PCK-Raffinerie Schwedt die Öleinspeisung kurzzeitig komplett auf die internen Lager um, mittlerweile läuft ein gemischter Betrieb aus Pipeline-Öl und Reserven. Entsprechend soll es keine relevanten Ausfälle oder Rückgänge in der Produktion der Raffinerie gegeben haben. Die Raffinerie ist zentral für die Versorgung von Norddeutschland mit Kraftstoffen und Heizöl und zählt als die viertgrößte Raffinerie Deutschlands.

Heizöl etwas günstiger
Die anhaltend optimistische Lage an den Ölmärkten dürfte auch heute nochmal leichte Preisrückgänge bei Heizöl in der Bundesrepublik mit sich bringen. Daher zahlen Abnehmerinnen und Abnehmer aktuellen Schätzungen zufolge derzeit durchschnittlich -0,40 bis -0,80 Euro pro 100 Liter weniger als noch am Donnerstagvormittag.

Am Mittwochabend kam es inmitten der erwarteten US-Notenbankdaten zu temporären, erheblichen Preissprüngen bei den Rohölbörsen. Diese legten sich tief in der Nacht wieder, bevor es am heutigen Morgen wieder zu einem deutlichen Rückgang der Preise kam, welcher bis in den frühen Vormittag weiter fortgesetzt wurde. Aber zurück zu Mittwochabend, denn da kam es zur Übernahme eines Öltankers vor der Küste von Venezuela durch die USA. Die angespannten Gemüter und Aussagen ließen nicht lange auf sich warten.

USA beschlagnahmt Öltanker vor venezolanischer Küste
Am Mittwochabend bestätigte der US-Präsident die Übernahme und Beschlagnahmung eines „VLCC“-Öltankers, also einem besonders großen Transportschiff welches mit etwa 2 Mio. Barrel Öl beladen war. Das Schiff wurde bereits 2022 von den US-Behörden sanktioniert, da damit unter anderem iranisches Öl entgegen der US-Sanktionen gehandelt und transportiert wurde.

Mittlerweile ist bekannt, dass das Schiff unter falscher Flagge unterwegs war, nicht aus Venezuela selbst stammt aber mit deren Öl beladen wurde, umbenannt wurde um die Sanktionen bei oberflächlicher Prüfung leichter zu umgehen, und dabei so alt war, dass das Schiff im Vergleich mit anderen aktiven Schiffen schon lange nicht mehr aktiv sein sollte. Dennoch muss bedacht werden – Auch ein sanktioniertes Schiff darf nicht einfach übernommen und beschlagnahmt werden. Und das sorgt zurecht für Ärger und Unsicherheiten

„Klare Eskalation der Sanktionen“
Aus Venezuela wurden sofort Stimmen laut, dass die Übernahme als Akt der Piraterie und Diebstahl angesehen wird. „Der wahre Grund für die Aggressionen gegen Venezuela wurde jetzt offengelegt, es ging schon immer um unsere natürlichen Ressourcen, um unser Öl“, so eine Regierungsmeldung rund um den Zwischenfall. Das Land will sofort „seinen Besitz, die Unabhängigkeit und die landeseigenen Ressourcen mit absoluter Entschlossenheit verteidigen“.

Auch International häuft sich Kritik. „Die Beschlagnahmung ist ein klarer Schritt von finanziellen Sanktionen hin zu physischer Abfangmaßnahme“, so der Leiter des norwegischen Energieanalyseunternehmen Rystad Energy. Einige Experten fürchten bereits steigende Risikoprämien für Öltransporte nahe Südamerika, insbesondere aber beim Kauf von venezolanischem Öl, welches gelegentlich auch in Europa importiert wird, besonders in Spanien.

Heizöl etwas günstiger
Trotz dem sehr unruhigen Handel und stark schwankenden Börsenkurs zwischen Mittwochnachmittag und Donnerstagmorgen, sieht es so aus als würden sich die Märkte vorübergehend etwas beruhigen. Aktuellen Vorhersagen zufolge dürfte Heizöl im Bundesgebiet damit etwas günstiger werden, Abnehmerinnen und Abnehmer dürften dabei von durchschnittlichen Rabatten in Höhe von -0,15 bis -0,55 Euro pro 100 Liter profitieren.

Zum Start in den Mittwoch bleiben die Preise an den Ölbörsen aktuell stabil, auch wenn sie am Dienstagnachmittag nochmal deutlich nach unten gerutscht sind. Zentral ist dabei erneut die von vielen Marktteilnehmern erwartete Überversorgung für Erdöl. So stellte die Energieinformationsbehörde der USA, die EIA, eine nochmal stärker wachsende Überproduktion für Erdöl in den Raum, als erst letzten Monat eingeschätzt wurde. Experten, darunter der Chef-Ökonom des Rohstoffhändlers Trafigura, unterstützen diese Ansicht.

Überangebot wächst, kommt ein „Super-Überangebot“?
Die EIA veröffentlichte vor kurzem ihren neuen Monatsreport, dabei senkte sie zuletzt den erwarteten, weltweiten Ölverbrauch für das kommende Jahr, erhöhte aber zeitgleich die erwartete Produktion für Erdöl. Entsprechend rechnet die Informationsbehörde mit einer weltweit stärker steigenden Überversorgung mit Rohöl als noch vor einem Monat.

Mit dieser Ansicht ist die Informationsstelle nicht allein. Einige Marktexperten rechnen schon länger damit, dass das in den Markt laufende Öl den tatsächlichen Verbrauch nicht nur bereits dieses, sondern noch deutlicher nächstes Jahr überragen wird. Der Chef-Ökonom eines der größten weltweiten Rohstoffhändlers, Trafigura, vermutet sogar ein potentielles „Super-Überangebot“ für 2026, also eine Flut an Öl auf dem Markt, deutlich stärker als sie bisher erwartet wurde.

Für die Verbraucher, also in erster Linie Raffinerien und Industrie, kann das auf Dauer stärker fallende Preise bedeuten. Doch sobald Öl so günstig wird, dass die Förderung selbst sich nicht mehr lohnt, könnte die Ölproduktion einbrechen, was den Preis für Rohöl in die Höhe schnellen lassen kann. Das wird nicht in den nächsten Wochen oder Monaten passieren, es könnte auch ausbleiben oder besser vom Markt reguliert werden, eine allgemeine Unsicherheit bleibt trotzdem.

Heizölpreis sinkt weiter
An den Ölmärkten bleibt in den letzten Tagen eine gewisse Unsicherheit, die Voraussichten auf eine steigende Überversorgung bringen dennoch einen allgemeinen Preisdruck bei den Produzenten, was am Ende auch Ölprodukte und eben Heizöl günstiger macht. Abnehmerinnen und Abnehmer im Bundesgebiet profitieren davon und zahlen heute durchschnittlich -0,65 bis -1,05 Euro pro 100 Liter weniger als am Dienstagvormittag.

Während der gestrige Montag anfangs noch eher ruhig verlief, kam es über den Nachmittag hinweg zu interessanten, aufreibenden Nachrichten und Informationen. Interessanterweise sorgten die eigentlich schlechten Meldungen für den Ölmarkt dabei jedoch für deutliche Preisverfälle statt Anstiege, da statistische, börsentechnische Signale für die Marktteilnehmer deutlich gegen die weltpolitischen und ölwirtschaftlichen Signale gegenwirkten.

Globales Marktanalyseunternehmen streicht russisches Öl aus Rechnungen
Das weltweit führende Marktanalyseunternehmen für Rohstoffe und Energiemittel, „Platts“, meldete im vergangenen Wochenende, dass in Zukunft alle Waren aus russischem Öl oder mit jenem Öl in sich, aus den Preisberechnungen für den europäischen Markt entfernt werden sollen. So soll der Produktstandard auch in Bezug auf Sanktionen und Handelsverbote mit russischem Öl an den europäischen, legal zugelassenen Standard angepasst werden.

Diese Entscheidung sorgt am Markt für gemischte Gefühle. Einige Marktteilnehmer melden Sorgen dazu, dass Platts damit nicht das volle Marktbild umfasst und gezielt einzelne Waren aus den Preisberechnungen filtert, was gegen das Prinzip einer neutralen Marktanalyse spricht und mittelfristig sogar höhere Ölpreise bringen kann. Befürworter der Änderung loben den Einsatz im Rahmen der EU- und US-Sanktionen und die Ausfilterung falsch niedriger Preise, da russische Ölprodukte am Markt in der Regel deutlich günstiger gehandelt werden.

Konflikt im Sudan lässt Ölaufbereitungsanlage stillstehen
Bereits seit April 2023 gibt es Krieg im Sudan, einem Land im Nordosten Afrikas, primär aufgrund militärischer und politischer Machtkämpfe zwischen zwei Eliten mit verschiedenen Integrationseinsichten im Machtgefüge. Seitdem gibt es immer wieder Konflikte zwischen den Militärtruppen beider Seiten, weshalb die Ölproduktion im Sudan schon lange eingeschränkt ist, Tendenz eher fallend.

Gestern wurde durch die „Rapid Support Forces (RSF)“, eine der beiden Seiten im Militärkonflikt, das Heglig-Ölfeld erobert und steht seitdem still. Heglig war für den Sudan selbst eines der wichtigsten Ölfelder, und seine integrierte Ölaufbereitungsanlage war für den Südsudan zentral für einen Großteil der Ölexporte. Unter Besetzung der militärischen Streitkräfte, die die Übernahme als „Befreiung“ anerkennen, wurden Förder- und Verarbeitungsanlagen vorerst stillgelegt, was große Teile der sudanesischen und südsudanesischen Ölexporte einfriert.

Heizöl deutlich günstiger
Trotz dieser verstärkt negativen Entwicklungen bleiben die Ölmärkte optimistisch, was sich auch an sinkenden Preisen für Ölprodukte, darunter Heizöl, abzeichnet. Davon profitieren Abnehmerinnen und Abnehmer heute, am Dienstagvormittag wird der durchschnittliche Heizölpreis im Bundesgebiet um -0,75 bis -1,15 Euro pro 100 Liter günstiger eingeschätzt als am Montag.

Bei den Verhandlungen über eine Beendigung des Kriegs in der Ukraine ist es immer noch nicht zu einer Einigung gekommen. Stattdessen sprach Russlands Präsident Wladimir Putin vergangene Woche von „inakzeptablen“ Forderungen der EU und die Ukraine nahm mit ihren Drohnen weiterhin die russische Energieinfrastruktur ins Visier. Dies gab den Preisen an der Londoner Rohstoffbörse ICE vergangene Woche erneuten Auftrieb, zumal Experten davon ausgingen, dass die Rohölproduktion der OPEC im Oktober das angekündigte Niveau nicht erreichte.

Zum Wochenstart kommen in Sachen Ukraine noch die Überlegungen der G7-Staaten und der EU hinzu, den derzeit geltenden Preisdeckel für auf dem Seeweg exportiertes Rohöl aus Russland abzuschaffen und durch ein generelles Verbot von Dienstleistungen für alle russischen Öllieferungen per Schiff zu ersetzen. Dies würde es den russischen Ölunternehmen zusätzlich erschweren, ihre Ware auf dem Weltmarkt loszuwerden.

Davon abgesehen zeigten die heute morgen veröffentlichten Daten zum chinesischen Außenhandel, dass Chinas Rohölimporte im November ein neues Langzeithoch von 12,38 Mio. B/T erreichten. Kein Wunder also, dass die Ölpreise an den Börsen und damit auch die Heizölpreise in der vergangenen Woche wieder zunahmen.

Kurzfristige Heizölpreisentwicklung
Zum Ende der vergangenen Woche (Stand: Freitag, 16:00 Uhr) waren die durchschnittlichen Heizölpreise verglichen mit dem Niveau vom Vortag etwa +0,82 Euro teurer. Im Vergleich zum Freitag der Vorwoche, sowie zum 05. November, verzeichneten sie dagegen Preisrückgänge von -2,24 Euro bzw. -6,87 Euro. Diese waren zum einen den niedrigeren Preisen der Kontrakte an der ICE geschuldet, welche durch die Hoffnung auf eine Einigung auf einen Ukraine-Friedensplan geschuldet, andererseits aber auch dem Anstieg des Euro gegenüber dem Dollar. Letzterer war wegen der zunehmenden Spekulationen auf zwei weitere Zinssenkungen der Fed (im Dezember und Januar) unter Druck geraten.

Langfristige Preisentwicklung
Betrachtet man die langfristigen Preisentwicklungen, war Heizöl Ende letzter Woche im Bundesgebiet durchschnittlich -1,69 Euro günstiger als Anfang September. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitpunkt des Jahres 2024, war der Heizölpreis am vergangenen Freitag etwa -1,16 Euro billiger. Verglichen mit dem 5. Dezember 2023 fiel der Preisrückgang dagegen, mit -11,84 Euro bzw. -11,7 % erneut deutlicher aus.



Was spricht für aktuell steigende Preise?
– Anhaltender Konflikt zwischen Ukraine und Russland
Die Aussicht auf einen baldigen Frieden zwischen den beiden Ländern scheint mittlerweile wieder etwas in die Ferne gerückt zu sein, während die Ukraine weiterhin versucht, Russland durch Angriffe auf dessen Ölinfrastruktur die Finanzierung des Angriffskriegs zu erschweren. Dies sorgt immer wieder für kurzzeitige Preisspitzen. Sanktionen und Lieferänderungen rund um russisches Öl und daraus hergestellten Produkten bleiben ebenfalls ein preistreibender Faktor.

– Langzeithoch der chinesischen Rohölimporte

Zum Wochenbeginn kommt heute zu den preissteigernden Aspekten auch noch der Anstieg der Rohölimporte Chinas hinzu, der heute Morgen für November gemeldet wurde. Mit dem Plus auf Monatssicht erreichten die Importe auch den höchsten Stand seit August 2023.

– Pause bei Produktionssteigerungen für Anfang 2026
Die Aussicht auf eine Unterbrechung der Lockerungen der freiwilligen Zusatzkürzungen von acht Produzenten der OPEC+ im ersten Quartal 2026 bleibt ebenfalls stützend für die Preise. Hinzu kommen nun noch die Erwartungen, dass die Rohölproduktion der OPEC im November weniger stark zunahm, als es die für den vergangenen Monat angekündigten Produktionssteigerungen der OPEC8+ hätten vermuten lassen.

Was spricht für aktuell sinkende Preise?
– Überversorgung am Ölmarkt bleibt weiterhin relevant
Marktbeobachter, Analysten und zahlreiche Marktteilnehmer selbst erwarten aktuell trotz aller bullisher Faktoren noch eine Überversorgung am Ölmarkt durch das kommende Jahr hinweg. Darüber hinaus steuert der Markt mit dem ersten Quartal wieder auf die üblicherweise nachfrageschwächste Zeit des Jahres zu. Selbst die OPEC+ hatte dies Anfang November als Begründung für die Unterbrechung ihrer Produktionssteigerungen angegeben.

 

Die genannten Heizölpreise beziehen sich stets auf den deutschlandweiten Durchschnittspreis bei einer Bestellung von 3.000 Liter Heizöl Standard schwefelarm inklusive 19 % MwSt. Außerdem fallen die Preise aufgrund der Transportkosten regional unterschiedlich aus. Stand der Preise 05.12.2025

Nachdem die Ölbörsen im gestrigen Tagesverlauf überwiegend vorsichtig aber in enger Spanne gehandelt haben, wurde den Märkten am späten Nachmittag nochmal etwas Leben eingehaucht.
So meldete der führende, saudische Rohölexporteur „Aramco“ sinkende Preise für alle Regionen und alle Ölsorten die sie vertreiben, die Türkei wettert gegen das Ausmaß des Russland-Ukraine-Konflikts und Insider berichten von sinkenden Ölproduktionen im internationalen Ölkartell „OPEC“.

Saudi Arabien meldet niedrigere Preise
Gestern veröffentlichte der staatliche Ölkonzern von Saudi Arabien, die „Aramco“, neue Preislisten für alle globalen Ölexporte im Januar 2026. Die Preise gingen dabei für alle Regionen und Ölsorten nach unten, stellenweise auf neue Rekordtiefs seit 5 Jahren. Den Preisrutsch rechtfertigt der saudische Ölkonzern mit Analysen, die eine schwache weltweite Ölnachfrage für das erste Quartal im kommenden Jahr vorhersagen.

OPEC Produktion erneut niedriger als geplant
Die OPEC, eine internationale Organisation erdölproduzierender Staaten, darunter Saudi Arabien, Irak und Nigeria, meldeten inoffiziellen Erhebungen zufolge leicht zurückgehende Ölproduktionen, obwohl für November Produktionsanstiege angekündigt wurden. Die Rückgänge sind so niedrig, dass sie der weltweiten Ölversorgung zwar nicht schaden, aber bei Börsen dennoch einzelne Sorgen zur Produktionsstabilität der Mitgliedsländer schüren.

Türkei höchst unzufrieden mit Russland-Ukraine-Konflikt
Während der Krieg in Osteuropa durch die Ukraine nun auch auf den Seeweg im Schwarzen Meer überschwappt, meldet sich der türkische Energieminister mit strengen Worten. Nicht nur gefährden Drohneneinsätze im Schwarzen Meer die Sicherheit aller Handelsleute und der zivilen Bevölkerung, auch die weltweite Energiesicherheit wird durch ständige Angriffe auf Stromnetze und Öltransporte gefährdet.

Die türkische Regierung bittet daher eindringlich, Energieinfrastrukturen aus dem Krieg raus zu lassen und will Ausschreitungen im Schwarzen Meer mit der NATO diskutieren. Die bereits entstandenen Schäden und Unsicherheiten führen zurzeit zu steigenden Versicherungskosten auf Handelsrouten am Schwarzen Meer, einzelne Frachten und Exporte mussten schon verschoben werden.

Heizöl etwas teurer
Die Meldungen und internationalen Anspannungen sorgten Donnerstagabend für einiges an Aufruhr an den Ölmärkten, was sich auch auf die durchschnittlichen Heizölpreise im Bundesgebiet auswirkt. So müssen Abnehmerinnen und Abnehmer heute im Vergleich zu Donnerstag mit durchschnittlichen Preisaufschlägen in Höhe von +0,55 bis +0,95 Euro pro 100 Liter rechnen.

Zum Donnerstagmorgen handeln die Ölmärkte und Börsen weiterhin vorsichtig und mit einer allgemeinen Unsicherheit inmitten weltpolitischer Spannungen und Unruhen. Diese sorgen derzeit für ein leichtes Plus der Rohölpreise, welches jedoch aufgrund guter Ölvorratsdaten in den USA, dem größten Verbraucher und Produzenten für Erdöl, eng im Griff gehalten wird.

Technisches Durcheinander gefolgt von guten US-Ölbestandsdaten
Die Veröffentlichung der US-Ölbestandsdaten war Mittwochnachmittag von ziemlichem Chaos geplagt, da technische Schwierigkeiten von Seiten des US-Energieministeriums keinen Abruf der Bestandsdaten erlaubten. Zum Glück der Händler und Börsen war dieses Problem nach etwas weniger als einer Stunde gelöst, und die angespannten Gesichter konnten sich deutlicher entspannen.

Die gemeldeten Ölvorräte des US-Energieministeriums deuten auf deutliche Lageraufbauten der Ölprodukte hin, bei gleichzeitig langsamen Anstiegen der landesweiten Rohölbestände. Lediglich das Zentrallager in Cushing musste minimal Federn lassen. Dort sanken die Rohölvorräte zur vierten Woche in Folge und rutschen damit weiter zu einem Niveau, welches als „Operatives Minimum“, also nahe einem kritischen Leerstand, angesehen wird.

Versorgungsängste muss trotzdem keiner haben, denn die starken Rückgänge der Lagerbestände im Rohöl lassen sich zu großen Teilen durch einen deutlichen Anstieg der Raffinerieauslastung erklären. Entsprechend stiegen auch die Vorräte für Benzin und Destillate, darunter Heizöl, in den US-Speichern. Die guten Vorratsdaten beruhigen die Märkte und dämpfen aktuelle Preisanstiege.

Heizölpreise weiterhin ganz leicht am schwächeln
Während die weltpolitischen Entscheidungen leichten Druck auf die Rohölbörse ausüben, bleiben die Preise bei den Ölprodukten in enger Spanne und sanken im Wochenverlauf leicht. Das wirkt sich auch heute auf die durchschnittlichen Heizölpreise aus, wenn auch nur ganz leicht. Davon profitieren die Abnehmer mit aktuellen Preisabschlägen von etwa -0,05 bis -0,45 Euro/100 Liter im Vergleich zu Mittwoch.

Die Ölpreise an den internationalen Börsen bewegen sich schon seit Monaten mehr oder weniger seitwärts, wobei die Aussicht auf eine globale Überversorgung im kommenden Jahr insgesamt für leichten Abwärtsdruck sorgt. Auch gestern gaben die börsengehandelten Rohölpreise im Tagesverlauf deutlich nach, so dass auch die Inlandspreise heute vergleichsweise günstig bleiben.

Geopolitische Risiken nehmen zu
Dabei wirken vor allem von geopolitischer Seite viele eher preisstützende Faktoren auf die Ölbörsen ein, wie etwa die zahlreichen Angriffe ukrainischer Drohnen auf russische Energieinfrastruktur. Erst am Wochenende war es zu Ausfällen am wichtigen Schwarzmeerhafen in Noworossijsk gekommen, über den täglich etwa 800.000 Barrel (à 165 Liter) Rohöl umgeschlagen werden. Hier musste der Export für mehrere Tage unterbrochen werden, inzwischen scheint der Betrieb aber wieder zu laufen.

Kein Fortschritt im Ukraine-Friedensprozess 
Allerdings dürfte es nicht der letzte Drohnenangriff der Ukraine gewesen sein, die sich damit recht effektiv zur Wehr setzt und versucht, die Kriegskassen Moskaus auszubluten. Denn einem Waffenstillstand ist man bisher noch nicht näher gekommen. Die Gespräche zwischen Wladimir Putin und dem US-Sondergesandten Steve Wittkoff, die sich gestern im Kreml trafen, brachte offenbar keine neuen Ergebnisse. Aus dem Kreml hieß es, man haben „noch keine Kompromisslösung“ für die von Russland geforderten Gebietsabtretungen gefunden.

Neuer Krisenherd Venezuela
Während man am Ölmarkt ohne Waffenstillstandsabkommen also erst einmal nicht so schnell mit der Aufhebung der Sanktionen gegen Russland rechnet, braut sich auf der anderen Seite des Atlantik ein neuer Krisenherd um OPEC-Mitglied Venezuela zusammen. Die USA haben zuletzt ihre Drohgebärden gegen das Regime des venezolanischen Machthabers Nicolás Maduro verstärkt und auch ihre militärisch Präsenz verstärkt.

Erst am Wochenende hatte US-Präsident Trump erklärt, der Luftraum über Venezuela sei geschlossen, revidierte diese Aussage dann allerdings recht schnell. Am gestrigen Dienstag drohte er nun, gegen die Drogenkartelle auf venezolanischem Boden vorgehen zu wollen. Dazu solle es laut Trump schon „sehr bald“ kommen. Wie stark von dem Konflikt letztlich auch die Ölproduktion des Landes  betroffen wäre, ist aber ungewiss.

Heizöl im Inland am Mittwoch erneut günstiger
Trotz der zunehmenden geopolitischen Risiken, die im heutigen Handel an den internationalen Rohölbörsen auch für einen gewissen Preisanstieg sorgen, bleiben die Inlandspreise auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Hier können sich Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet heute – je nach Region – über Abschläge von ca. -0,90 bis -1,30 Euro/100l im Vergleich zu Dienstagvormittag freuen.

 

Nach einem ziemlich unruhigen Börsentag gestern, welcher mit einem leichten Anstieg der Ölpreise abgeschlossen wurde, bleiben heute wieder die weltpolitischen Entwicklungen im Fokus der Händler. Ganz weit vorne sind dabei die kriegerischen Auseinandersetzungen im Russland-Ukraine-Konflikt, bei welchem insbesondere die Ukraine schon lange auf die Demolierung russischer Ölinfrastrukturen setzt. Anfangs gingen die Angriffe verstärkt gegen Raffinerien und Verladeterminals an Häfen, jetzt wohl auch direkt gegen Schiffe auf dem internationalen Seeweg.

Russische Infrastruktur im Visier
In der vergangenen Woche kam es verstärkt zu Gesprächen rund um den Frieden im Russland-Ukraine-Konflikt. Nachdem die erste Pläne mehrmals abgelehnt wurden, und besonders Russland daraufhin harte Worte gegen die ukrainische Regierung äußerte, verschärfte die Ukraine in den letzten Tagen nochmal ihre Angriffe auf russische Energiestrukturen wie Raffinerien, Häfen und Verladestellen. Im November wurden die meisten Angriffe seit Beginn des Krieges im Jahr 2022 gemeldet.

Die Schäden sorgen im internationalen Handel häufiger für kurzfristige Versorgungsängste und Lieferanpassungen, auch wenn sich die betroffenen Länder mittlerweile immer mehr vorbereiten und Alternativen zu russischem Rohöl suchen. So reduziert zum Beispiel Indien derzeit erheblich seine russischen Ölimporte und plant, im Verhältnis zu den letzten Monaten, nur noch 30-50% der russischen Lieferungen anzufordern.

Angriffe auf russische Öltanker
Mittlerweile kommt es jedoch zu erheblich mehr Angriffen auf russische Öltanker durch die Ukraine, insbesondere Schiffe der Schattenflotte, um den Handel mit russischem Öl zu unterbinden und die Schiffe längerfristig aus dem Verkehr zu nehmen. In den vergangenen Tagen wurden 3 verschiedene Angriffe auf russische Schiffe im schwarzen Meer gemeldet, die Ukraine bekennt sich bisher zu zwei der Zwischenfälle gegen sanktionierte Tanker und nutzte eigenen Angaben zufolge kürzlich verbesserte Seedrohnen für die Angriffe.

Diese Angriffe werden besonders durch die Türkei scharf verurteilt, die „besorgniserregende Eskalation“ stelle „ernsthafte Risiken für Schifffahrt, Leben, Eigentum und Umwelt dar“. Reedereien mit Route durch das schwarze Meer lassen Versicherungskosten für Schiffe teils bereits ansteigen. Sollten sich die Angriffe intensivieren könnten sogar Lieferrouten vereinzelt verschoben oder Schiffe umgeleitet werden.

Heizöl am Dienstag günstiger
Trotz der kritisch beäugten, internationalen Entwicklungen, ist der deutsche Markt von diesen Sorgen noch kaum bis gar nicht betroffen. Stattdessen sinken die Heizölpreise im Bundesgebiet sogar und unterstreichen die derzeit gute Versorgung mit Heizöl. Abnehmerinnen und Abnehmer profitieren von diesen Preisabschlägen und sparen heute durchschnittlich -0,75 bis -1,15 Euro/100 Liter.

Die zwischenzeitlichen Entspannungen im Ukraine-Russland-Konflikt, gemeinsam mit der weiterhin erwarteten Überversorgung des Ölmarkts, ließen die Preise für Ölprodukte in den letzten Tagen erheblich sinken. Auch das weltweite Ölkartell OPEC+ gibt mittlerweile Anzeichen, dass die weltweite Rohölversorgung derzeit insgesamt gut genug ist, um Produktionsanstiege Anfang des kommenden Jahres vorübergehend zu pausieren. Doch die Spannungen in den internationalen Konflikte brausen sich wieder auf, was den kürzlichen Preisrutsch im Heizöl aktuell wieder verlangsamt.

Kurzfristige Heizölpreisentwicklung
Zum Wochenbeginn sind die durchschnittlichen Heizölpreise verglichen mit dem vergangenen Freitag nur minimal teurer mit einem Anstieg von etwa +0,29 Euro . Im Preisvergleich zum Montag der letzten Woche, sowie zum 01. November, sind derzeit Preisrückgänge von -2,86 Euro bzw. -2,81 Euro zu verzeichnen. Diese sind in erster Linie von einem sehr starken Preisrutsch bis einschließlich letzte Woche Donnerstag verursacht worden, als Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine vielversprechender wirkten als zuletzt.

Langfristige Preisentwicklung
Blicken wir auf die langfristigen Preisentwicklungen, ist Heizöl zum ersten Dezember im Bundesgebiet durchschnittlich +2,23 Euro teurer als Anfang September. Schaut man sich den Heizölpreis des vergangenen Dezemberbeginns an, handeln die Märkte aktuell nahezu identisch zu vor einem Jahr mit einem Unterschied von nur -0,04 Euro. Verglichen mit dem 1. Dezember 2023 sind die Preisrückgänge jedoch weitaus deutlicher, mit -13,97 Euro bzw. -13,2% zum heutigen Heizölpreis.



Was spricht für aktuell steigende Preise?
– Anhaltender Konflikt zwischen Ukraine und Russland
Die Friedensverhandlungen zwischen den beiden Ländern kommen aktuell ins Stocken, anhaltende Angriffe auf Russlands Lieferstrukturen und Raffinerien strapazieren die Ölmärkte. Sanktionen und Lieferänderungen rund um russisches Öl und daraus hergestellten Produkten halten den Markt angespannt

– Ölkartell bestätigt Pause bei Produktionssteigerungen für Anfang 2026
In ihrem gestrigen Treffen bestätigte die OPEC+, dass Produktionssteigerungen im ersten Quartal 2026 ausgesetzt werden. Damit bleibt das weltweite Ölangebot ein wenig enger bemessen, was Ölpreise und damit auch Heizölpreise festigen oder sogar steigen lassen kann

Was spricht für aktuell sinkende Preise?
– Überversorgung am Ölmarkt bleibt weiterhin relevant
Fachpressen, Analyseunternehmen und einige Ölproduzenten selbst erwarten aktuell eine Überversorgung am Ölmarkt durch das kommende Jahr hinweg. Die gute Angebotslage stützt sinkende Preise, solange das Angebot die Nachfrage übersteigt.

 

Die genannten Heizölpreise beziehen sich stets auf den deutschlandweiten Durchschnittspreis bei einer Bestellung von 3.000 Liter Heizöl Standard schwefelarm inklusive 19% MwSt. Außerdem fallen durch Transportkosten die Preise regional unterschiedlich aus. Stand der Preise 01.12.2025